LWL Sonderausstellung

Einblicke ins Salz

21. August 2014 | Gesellschaft Kultur

Eindrucksvolle Ausstellung zeigt das keltische Salzbergwerk in Hallstatt

Ab Samstag, 23. August, ist im Herner LWL-Museum für Archäologie eine neue Sonderausstellung zu sehen. „Das weiße Gold der Kelten“ entführt mit 250 Exponaten ins älteste Salzbergwerk der Welt. In Hallstatt in Österreich wird bereits seit 7.000 Jahren Salz gefördert. Bereits 5.000 vor Christus begann dort der Abbau des wertvollen Naturprodukts. „Salz war über viele Jahrtausende der wichtigste Rohstoff, um Nahrungsmittel zu konservieren. Und es war fast so wertvoll wie Gold“, schildert Museumsdirektor Dr. Josef Mühlenbrock, die Bedeutung des weißen Rohstoffs. Dies schätzten auch die Kelten, die in einem Tal oberhalb des Hallstätter Sees, ab etwa 800 vor Christus das Bergwerk betrieben und dem Salz in Tiefen bis 300 Meter folgten. Erstaunlich für die damalige Zeit.

  • Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock verortet das Salzbergtal über dem Hallstätter See. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Das heute noch betriebene Hallstätter Salzbergwerk ist quasi, die älteste Firma der Welt“, sagt Dr. Anton Kern vom Naturhistorischen Museum Wien bei der Vorstellung der Schau in Herne. Er muss es wissen, gilt er doch als der Hallstatt-Experte schlechthin. „Für diese Ausstellung gibt es keinen besseren Ort als Herne“, unterstreicht LWL-Direktor Matthias Löb. „Der Bergbau ist hier gut verortet.“

Die übersichtlich angebrachten Exponate verdeutlichen: Der Bergbau brachte den Menschen, die ihn betrieben Reichtum. Davon zeugen metallene Gefäße und Schmuckstücke, die in einem großen Grabfeld unweit des Salzbergwerks gefunden wurden und die dazu führten, dass die Epoche in der Forschung auch als Hallstatt-Zeit bezeichnet wird. Harte Arbeit mit heute fast primitiv wirkenden Werkzeugen und eine immense körperliche Belastung, der auch Kinder und Frauen unter Tage ausgesetzt wurden, waren nötig, um das Salz zu fördern „Was uns heute empört, die Arbeit von Kindern, war damals normal. Eine Kindheit im heutigen Sinne gab es nicht, ab dem fünften oder sechsten Lebensjahr arbeiteten die jungen Menschen selbstverständlich mit“, so Dr. Anton Kern.

Zahlreiche Exponate, vor allem aus organischem Material wie Leder oder Holz, können heute gezeigt worden, da sie durch die konservierende Wirkung des Salzes geschützt waren. So zeigt die Ausstellung die älteste erhaltene Treppe der Welt, eine Rückentrage aus Holz und Tierhaut oder Blätter, die in der Grube als Toilettenpapier Verwendung fanden.

Die Sonderausstellung „Das weiße Gold der Kelten“ ist vom 24. August bis zum 25. Januar im LWL-Museum für Archäologie, Europaplatz 1, zu sehen.

www.kelten-ausstellung.lwl.org