Lokomotiven-Taufe

Eine Lok namens Unser Fritz

9. Oktober 2019 | Wirtschaft

Neben der „Unser Fritz“ sind drei weitere neue Loks auf dem Kokereigelände im Einsatz. Sie alle wurden von den jeweiligen Stadtspitzen in Erinnerung an die Bergbau-Tradition auf den Namen ehemaliger Schachtanlagen getauft, die auf dem Weg von Bottrop nach Herne liegen: Prosper Haniel, Zollverein und Nordstern. Passend zum Namen gab es eine Beklebung mit dem dazugehörigen Schachtgerüst und der Stadtsilhouette. Die vier Loks vom Typ DE 18 sind mit einem Gewicht von 90 Tonnen und einer Leistung von 1.800 kW – das sind mehr als 2.400 PS – wahre Kraftpakete. Gleichzeitig sind sie dank eines modernen dieselelektrischen Antrieb verbrauchs- und damit emissionsarm. Dieser Antrieb macht eine geringe Motordrehzahl und Kühlleistung möglich, was zusammen mit einem ver schleißfreien Bremssystem für einen deutlich reduzierten Geräuschpegel sorgt.

  • Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda tauft die Lok "Unser Fritz". ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

Auch die Lokführer profitieren von den modernen Loks: Das Führerhaus ist ergonomisch gestaltet und bestens isoliert. „Starke Loks, starke Partnerschaft.“ Auf diesen einfachen Nenner brachten es die Geschäftsführer von WHE und RheinCargo, Mirko Strauss und Wolfgang Birlin. „Die Bündelung unserer Kompetenzen bei diesem Auftrag ist erst der Auftakt für weitere gemeinsame Werksbahn-Projekte“, zeigten sich die beiden Logistik-Chefs überzeugt. WHE und RheinCargo aus Neuss transportieren jährlich rund 4,5 Millionen Tonnen Koks und Kohle auf dem Gelände der Kokerei. Außerdem betreiben sie 30 Kilometer Gleise mit rund 80 Weichen. „Eine gut aufgestellte Produktion und eine emissionsarme Logistik sind für uns unerlässlich, um mehr Nachhaltigkeit leisten“, erläutert Dennis Riller, zuständiger Rohstoffmanager von ArcelorMittal Bottrop. „Denn in einer Kokerei gehen die Öfen niemals aus.“