Charta Faire Metropole Ruhr 2030

Einsatz für Fairen Handel

13. Mai 2022 | Gesellschaft
Foto: Die Charta ruft Städte dazu auf, sich für Fairen Handel einzusetzen. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bilden die Basis für das gemeinsame Handeln, für mehr Klimaschutz, für weniger Ausbeutung, für mehr Nachhaltigkeit", so der Sprecher des Netzwerks Faire Metropole Ruhr und Vorsitzender der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Herne, Markus Heißler. Herne engagiert sich bereits seit 2011 als internationale Fairtrade Town für globale Gerechtigkeit. Die Unterzeichnung der Charta ist auch eine Maßnahme zur Umsetzung der 2021 beschlossenen Herner Nachhaltigkeitsstrategie. Herne gehört damit zu den ersten fünf Städten im Ruhrgebiet, die der Charta beitreten. Die Charta Faire Metropole Ruhr ist ein Projekt des Netzwerks Faire Metropole Ruhr mit Sitz in Herne.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda betonte bei der Unterzeichnung im Herner Rathaus die Bedeutung des nachhaltigen Konsums und fairen Handels: „Hier geht es um globale Gerechtigkeit und darum, wie die Nachhaltigkeitsstrategie einer Stadt ein Stück weit zu dieser Gerechtigkeit beitragen kann.“

Mit der Unterzeichnung der Charta verpflichtet sich Herne bis zum Jahr 2030 sieben Ziele umzusetzen. So sollen zum Beispiel mehr fair gehandelte Produkte für die Verwaltung und für städtische Veranstaltungen eingekauft werden. Kommunale Schulen, Kitas und Jugendzentren sollen motiviert werden, zu fairen Einrichtungen zu werden. In Herne gibt es derzeit zwei Fairtrade-Schulen und zwei Faire Kitas. Diese Zahl soll ausgebaut werden. Als weiteren Punkt hat die Kommune im Projekt Ökoprofit, welches sich an Unternehmen richtet, beschlossen, das Thema Fairer Handel mit aufzunehmen.

  • Markus Heißler, Sprecher des Netzwerks Faire Metropole Ruhr und Vorsitzender der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Herne ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 wird ideell unterstützt, unter anderem durch Brot für die Welt, Misereor, das Bistum Essen und das Eine Welt Netz NRW. Sie wird gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Seit über einem Jahrzehnt ist die Faire Metropole Ruhr in der Region engagiert, um den Fairen Handel und die Faire öffentliche Beschaffung stärker in den Kommunen des Ruhrgebiets zu verankern. Fairtrade Deutschland zeichnete sie 2013 als deutschlandweit erste Fairtrade Region und als ersten Städteverbund weltweit aus. Unzählige Engagierte haben im Ruhrgebiet bereits viel Gutes auf den Weg gebracht: 20 Jahre Pottkaffee mit über 30 fairen Städtekaffees und 215 Tonnen verkauftem fair gehandelten Kaffee. 4,5 Millionen Menschen leben in einer Fairtrade Town oder einem Fairtrade Kreis. Über 50 Fairtrade Schools und über 180 Faire Kitas sind gute Beispiele des vielfältigen Engagements.

Die Corona-Pandemie hat die enge globale Vernetzung deutlich vor Augen geführt. Das gilt nicht nur für Epidemien, die sich rasant über den Erdball ausbreiten. Mehr denn je schädigen Menschen weltweit das Klima. Mehr denn je produzieren Menschen weltweit Güter unter menschenrechtsverletzenden Bedingungen — auch für Kommunen im Ruhrgebiet. Markus Heißler: „Traditionell haben wir im Revier für die Arbeitsrechte gekämpft. Ein solidarisches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen ist die Basis eines friedlichen Zusammenlebens — lokal und global.“