Tiefbauteil dient künftig als Regenrückhaltebecken
Herne/Wanne-Eickel. Die Emschergenossenschaft hat mit dem Abriss des außer Betrieb genommenen Pumpwerks Herne-Cranger Heide an der Dorstener Straße begonnen (siehe Fotos). Der Hintergrund: Sowohl diese Anlage als auch das Pumpwerk an der Heerstraße werden nicht mehr benötigt, da die Emschergenossenschaft einen neuen Kanal gebaut hat, der ein natürliches Gefälle hat – ein Heben des Abwassers ist nun nicht mehr notwendig. Das bisherige Pumpwerk Herne-Cranger Heide erfüllt dafür ab demnächst einen anderen Zweck: Der Tiefbauteil dient als Regenrückhaltebecken. Im Starkregenfall können bis zu 500 Kubikmeter an Wassermassen zwischengespeichert werden.
In den vergangenen Monaten hat die Emschergenossenschaft ein neues Abwassersystem unter Crange installiert. Der neue Stauraumkanal unter der Dorstener Straße ist zirka 2,6 Kilometer lang und führt das Abwasser aus dem bisherigen Einzugsgebiet des Pumpwerks Herne-Cranger Heide in Richtung Emscher ab. Dabei hat die Emschergenossenschaft den neuen Kanal so verlegt, dass er ein natürliches Gefälle hat – damit kann auf ein Heben durch das Pumpwerk verzichtet werden.
Der neue Stauraumkanal nimmt darüber hinaus nun auch das Abwasser aus Richtung des Pumpwerks Herne-Crange an der Heerstraße auf. Diese Anlage entwässert bislang zum Schmiedesbach nach Osten. Ab demnächst aber wird der Schmiedesbach nicht mehr „beschickt“, dafür hat die Emschergenossenschaft eine Anbindung an den westlich gelegenen neuen Stauraumkanal unter Crange geschaffen. Die Anschlussstelle der beiden Kanäle befindet sich in der Nähe des Kirmesgeländes an der Ecke Heerstraße/Dorstener Straße.
Durch diese Umleitung des Abwassers kann auch das Pumpwerk Herne-Crange außer Betrieb genommen werden. Während die Folgenutzung dieses Gebäudes noch unklar ist, wird der Hochbau des Pumpwerks Herne-Cranger Heide derzeit abgerissen und der Tiefbauteil zu einem Regenrückhaltebecken umgebaut. Für die Anwohner in dem Stadtteil bedeutet dies eine in mehrfacher Hinsicht komfortable Entwässerung: Eine technische Störung des Pumpwerks, etwa durch einen Stromausfall, kann nun definitiv ausgeschlossen werden. Zudem wird das Risiko einer Überschwemmung infolge eines vollgelaufenen Kanals minimiert, da 500 Kubikmeter an Regenwasser in dem bisherigen Pumpenkeller an der Dorstener Straße zwischengespeichert werden können.
Der Stauraumkanal reicht bis nördlich des Rhein-Herne-Kanals auf die Emscher-Insel. Auf Höhe des oberirdischen Hauptkanals Wanne kommt es zur sogenannten Entlastung: Während das untenliegende schmutzige Abwasser gedrosselt in Richtung Emscher bzw. später in den derzeit entstehenden Abwasserkanal Emscher eingeleitet wird, schwappt das oben schwimmende saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser über eine Entlastungsschwelle in den Hauptkanal Wanne. Dieser wird
über das Pumpwerk Herne-Hauptkanal Wanne, dass in der Resser Straße liegt, in die Emscher gehoben.