Auf Herner Streuobstwiesen werden die Früchte reif
Wer eine „Große Prinzessin“ sehen will oder den „Schönen aus Boskoop“, findet sie auf Herner Streuobstwiesen. Wo im Frühling alles geblüht hat, wachsen nun die ersten Früchte zum Selbsternten. Und das Schöne ist: Auf den städtischen Streuobstwiesen ist Naschen der alten Obstsorten erlaubt.
Vorsichtig pflücken
Wer mag, darf sich hier kleine Mengen für den eigenen Bedarf pflücken, das entspricht etwa einem Eimer voll. Und selbstverständlich sollte man vorsichtig mit den Bäumen umgehen und die Äste unversehrt lassen. Denn nur dann tragen sie in den nächsten Jahren auch.
20 städtische Streuobstwiesen gibt es in Herne. Äpfel, Pflaumen, Kirschen und Walnüsse wachsen auf allen Flächen. Zum Pflücken eignen sich 14 Wiesen. Birnen findet man an der Linde und in der Obstbaumreihe an der Holper Heide. Auf der dortigen Streuobstwiese gibt es sogar Quitten. Die Cydonia Konstantinopler Apfelquitte und die Cydonia Riesenquitte sind dort vertreten und reifen Ende September bis Anfang Oktober.
Pflaumen im Ostbachtal
Reife Kirsche in der Holper Heide
Apfelernte im Ostbachtal
Ab Juni darf genascht werden
Als erstes sind im Juni die Kirschen reif. Gut zu erreichen sind sie zum Beispiel am Vossnacken oder im Ostbachtal. Auch auf der kleinen Obstwiese Im Ostenfeld, die die Stadt in Zusammenarbeit mit dem BUND pflegt, stehen Kirschbäume. Als nächstes werden die Pflaumen reif, unter anderem die Große Prinzessin, die Bühler und die Wangenheims Frühzwetschge. Ab Juli bis in den Oktober hinein kann man sie vom Baum naschen.
Birnen werden Mitte Juli süß und lecker. Allerdings sind die Birnbäume auf Herner Streuobstwiesen rar, denn der Birnenrost hat ihnen zugesetzt. Robuste Sorten wurden an der Linde und an der Holper Heide nachgepflanzt, nämlich die Gute Graue Sommerbirne und die Pastorenbirne als Winterbirne.
Äpfel und Nüsse
Besonders lange kann man Äpfel ernten, zu denen auch der Schöne aus Boskoop gehört: Je nach Sorte sind die ersten im August fertig, späte Sorten im Oktober. Unter anderem der Danziger Kantapfel, die Biesterfelder Renette und Geheimrat Oldenburg sind als Herbstäpfel dabei. Winteräpfel sind unter anderem mit dem Rheinischen Bohapfel und dem Roten Bellefleur vertreten.
Die richtige Zeit für Walnüsse beginnt Mitte September und geht bis Ende Oktober. Das Praktische an ihnen ist, dass man sich für die Ernte nicht strecken muss. Sind die Nüsse reif, fallen sie vom Baum und die grüne Schale platzt auf. Wer lieber Haselnüsse mag, wird am Rande der Obstwiese im Voßnacken-West fündig. Dort gibt es im Hochsommer auch Brombeeren zu essen.
Eine Karte der Herner Streuobstwiesen