Mobilität

Erste Daten zu E-Tretrollern ausgewertet

6. Dezember 2019 | Wirtschaft

„Wir wollen Begeisterung für die Möglichkeiten der Technik und der neuen Mobilität wecken“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Wir wollen auch zeigen: Herne kann Start-Up.“Die Kooperation sieht so aus, dass der E-Tretroller-Verleiher Circ der Stadt Herne anonyme Daten über Fahrten im Stadtgebiet liefert. Gemeinsam mit Professor Haydar Mecit, der im Hochschulverbund Ruhr Valley forscht, wertet die Stadt die Daten aus. Ziel ist es, den Verkehr in Herne umweltfreundlicher zu gestalten.

Mit dabei ist auch das Herner Verkehrsunternehmen HCR, das gerne öffentlichen Nahverkehr wie Busse und Bahnen mit individueller Mikromobilität wie E-Tretrollern kombinieren möchte – an liebsten mit einem gemeinsamen Ticket.

  • Bei der Pressekonferenz stellten Circ und Stadt Herne erste Zahlen vor. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

„Circa 15 Prozent der Fahrten beginnen in einem Umkreis von 30 Metern von einer Bushaltestelle“, erläuterte Pierre Golz von der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Herne. Mithilfe des städtischen Geoportals zeigte er, wo beliebte Fahrtstrecken für die Rollerfahrer verlaufen. Mit diesen Informationen möchte er Knotenpunkte planen, an denen Bürger von einem Verkehrsmittel zu einem anderen wechseln können. Auch Zonen, in denen die Roller nicht abgestellt werden dürfen, hat die Stadt gemeinsam mit Circ festgelegt.

Nur das sogenannte Geofencing, mit dem die Roller in Fußgängerzonen ausgebremst werden, musste auf Geheiß des Kraftfahrt-Bundesamtes abgeschaltet werden.

Gelungener Start in Herne

Dennoch: „Wir waren im Juni zuerst in Herne am Start und sind super happy damit“, betonte Max Hüsch, Deutschland-Geschäftsführer von Circ. Er stellte auch das neue Modell vor, das – ganz in orange – nun in Herne unterwegs ist.

„Einen Riesenunterschied machen die Wechsel-Akkus. Dadurch haben wir eine effizientere Logistik, denn wir müssen nicht mehr die ganzen Roller einsammeln, sondern nur die leeren Akkus gegen volle tauschen“, so Hüsch. Zukünftig sollen die Mitarbeiter das mit Lastenfahrrädern tun. Um vor Ort gar keine Emissionen mehr zu verursachen, sollen die Akkus mit Ökostrom geladen werden.

Für die Nutzer sollen die neuen E-Tretroller komfortabler sein: Schwerer, stabiler und besser gefedert. Dennoch rechnet Hüsch demnächst mit weniger Fahrten, wenn das Wetter im Winter kalt und nass ist. Wird es wärmer, seien die Roller wieder beliebter.

Nina-Maria Haupt