Es darf wieder getauscht werden
Der Tauschschrank in Eickel ist wieder da, stabiler als je zuvor. Schon 2018 war am selben Ort ein Tauschschrank eingeweiht worden, am Sportpark Eickel, wo sich die Straßen Im Sportpark und die Hauptstraße treffen. Nachdem Menschen am alten Tauschschrank ein Feuer gelegt hatten, musste er leider abgebaut werden. Nun wurde er stabiler und sicherer wieder aufgebaut.
„Der Tauschschrank wurde sehr gut angenommen. Deswegen haben wir überlegt, wie wir ihn wieder aufbauen können“, erklärt Daniel Wirbals, stellvertretender Fachbereichsleiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung. Möglich war das mit tatkräftiger Hilfe des Vereins „Wir machen Herne schön e.V.“. Die Vereinsmitglieder, unter ihnen ein Metallbauer, packten alle mit an und bauten einen Schrank in Stadtfarben. Damit er nicht brennbar ist, wählten sie Metallstreben und einen Aluverbundwerkstoff.
Ehrenamtliche haben den neuen Schrank gebaut
„Vielen Dank an den Verein. Hier sehen wir, dass das Ehrenamt in Herne eine sehr wichtige Rolle spielt“, lobte Bezirksbürgermeister Arnold Plickert. Der ehemalige Polizist betonte: „Wir lassen uns nicht von Vandalen unsere schöne Gemeinschaft kaputt machen.“
Ähnlich sieht das auch Ralf Jungmann, Vorstand des Vereins. „Wir sind alle gute Freunde und Unternehmer. Gemeinsam wollen wir Projekte für Herne initiieren, weil wir hier leben und arbeiten. Im Minizoo haben wir schon die Bodenplatte des Ziegenstalls erneuert. Jetzt haben wir den Tauschschrank fertig und ein weiteres Projekt planen wir für dieses Jahr noch.“
Gemeinschaft ist wichtig
Da die Gemeinschaft in Herne eine große Rolle spielt, hat der Tauschschrank auch eine kleine Sitzbank bekommen, wo Passanten Pause machen können oder in aller Ruhe ein Schwätzchen halten. Denn längst ist der Tauschschrank nicht nur ein Ort, um Alltagsgegenstände zu bekommen und abzugeben. Es ist ein Ort der Begegnung geworden, wo Menschen auch einfach so stehen bleiben und sich unterhalten.
Viele kennen das Prinzip bereits von Bücherschränken, wo gebrauchte Bücher getauscht werden können. In den Tauschschrank gehören aber keine Bücher, sondern gut erhaltene Alltagsgegenstände und Deko-Artikel. Was auf keinen Fall hinein darf, sind Lebensmittel, denn die werden nicht schnell genug mitgenommen, bevor sie verderben.
Das Prinzip des Tauschens von Gegenständen liegt voll im Trend, weiß Thomas Semmelmann, der sich bei der Stadt Herne um Nachhaltigkeit kümmert: „Wir haben uns in einer Ideenwerkstatt gefragt, was wir Nachhaltiges hinterlassen können. Wir wollen sagen, ich schmeiße etwas nicht weg, weil es für andere noch einen Wert hat.“ Während dessen kommt auch schon der erste Besucher und schaut nach den ersten Dingen, die schon im neuen Tauschschrank liegen.
Nina-Maria Haupt