Es wird gemütlich

18. November 2021 | Ausgabe 2021/4

Do it yourself: Für die richtige Stimmung sorgen selbstgemachte Kerzen

Die halb heruntergebrannten Kerzen vom Adventskranz vom vorherigen Jahr: Zu schade, um sie wegzuschmeißen, aber nicht mehr schön genug, um sie auf den nächsten Adventskranz zu stecken. Aus diesen Wachsresten lassen sich mit wenig Aufwand neue Kerzen machen.

Darf es bunt werden?
Dazu braucht man einen Docht, dessen Stärke zur Dicke der Kerze passen sollte. Für eine Kerze mit fünf Zentimetern Durchmesser eignet sich ein Docht der Stärke fünf. Am besten brennt die Kerze, wenn der Docht gewachst ist. Anstelle von Kerzenresten können auch Wachsplättchen verwendet werden. Wenn die Kerzenreste nicht durchgefärbt sind, hilft Wachsfarbe, deren Farben lassen sich mischen. Zum Kerzengießen braucht man eine Wäscheklammer oder einen Schaschlikspieß, Metallschalen oder alte Gläser. Die Form für die Kerze wird aus leeren Toilettenpapier-Rollen und einem Stück Pappe gebastelt. Schere, Kleber, Topflappen und Küchenpapier sollten griffbereit liegen.

Wachs oder Kerzenreste bei 60° im Backofen oder Wasserbad schmelzen.

Den Docht fixieren.

Die Form vorsichtig mit Wachs befüllen.

Zuerst die Form
Die Papprolle an einer Seite ringsum etwa einen Zentimeter tief einschneiden und die Abschnitte nach außen knicken. Wichtig ist, dass die Schnitte gleich tief sind, damit die Form gerade steht. Dann die Papprolle mit Kleber auf das Pappstück kleben. Wenn es nicht hält, hilft Klebeband.
Alternativ dazu können auch alte Trinkgläser als Form dienen. Wenn die Kerze ausgehärtet ist, lässt sie sich in der Regel herausziehen. Wer eine sandige Oberfläche der Kerze mag, kann auch eine Schüssel mit feuchtem Sand verwenden und mit einem Glas die Form für die Kerze hineindrücken. Dabei ist wichtig, dass der Boden gerade ist, sonst kippelt die Kerze später.

Jetzt wird es heiß
Die Kerzenreste nach Farben sortieren und in Metallschalen oder Gläser verteilen. Die Metallschalen in den Backofen stellen und bei etwa 60 Grad das Wachs schmelzen. Möglich ist auch, die Schalen in eine Pfanne mit Wasser zu stellen und im Wasserbad zu erhitzen. Vorsicht, die Behälter werden heiß! Nun den Doch auf die passende Länge schneiden und an den Schaschlikspießknoten. Der Spieß wird mittig auf die Papprolle gelegt, damit der Docht an der richtigen Stelle ist. Statt des Spießes tun es auch Wäscheklammern.

Verschiedene Wachs- und Kerzenreste nach Farben sortiert.

Einfarbig oder gestreift?
Wenn das Wachs geschmolzen ist, können mit einem Löffel Dochtreste und Verschmutzungen herausgefischt werden. Dann vorsichtig das flüssige Wachs in die Form füllen. Zuerst eine kleine Menge rund um den Docht hineingeben. Dann langsam weiter gießen, damit der Docht in Position bleibt. Für gestreifte Kerzen die verschiedenen Wachsfarben schichtweise einfüllen. Dabei sollte jede Schicht ein paar Minuten abkühlen, bevor die nächste darauf gegossen wird. Ist das Wachs zu flüssig, vermischen sich die Farben. Ist es zu fest, kann es sein, dass die Schichten weniger gut aufeinander halten. Am Schluss die Kerze komplett abkühlen lassen und anschließend die Pappe abreißen. Wichtig: Die Kerzen sollten immer auf einer feuerfesten Unterlage stehen und nicht wackeln. Die Schalen bekommt man wieder sauber, indem man sie umgekehrt auf ein Stück Küchenpapier stellt und bei 50 Grad im Backofen das Wachs abschmilzt.

Tipps für Kreative:
• Steht die Kerzenform schräg, bekommt man schräge Streifen.
• Für ein Windlicht ein großes Marmeladenglas verwenden und nur zur Hälfte mit Wachs füllen.
• Aus Wachsplatten können Muster und Figuren ausgeschnitten werden, die nachher auf die erkaltete Kerze gedrückt werden.
• Für Duftkerzen kann ein wenig ätherisches Öl hinzugefügt werden. Aber Vorsicht: Nur Öl verwenden, das für höhere Temperaturen geeignet ist, wie Duftlampenöl.
• Wer mit Bienenwachs arbeitet, bekommt einen natürlichen Duft.

Text: Nina-Maria Haupt     Fotos: Frank Dieper