Fachkräfte aus NRW tagen in Herne
80 Fachleute aus ganz NRW kamen am Montag, 25. März 2019, zur Fachtagung Frontotemporale Demenz nach Herne. Die Veranstaltung, die Teil der Herner Gesundheitswoche ist, war ausgebucht. Mitarbeitende von Krankenhäusern und Pflegediensten, Hospizen und Beratungsstellen, aber auch Angehörige von Betroffenen kamen ins Matthäuszentrum des Diakonischen Werks in der Bismarckstraße, um bei Vorträgen und Workshops mehr über diese seltene Form der Demenz zu erfahren. Eingeladen hatte der Arbeitskreis Gerontopsychiatrie/ Runder Tisch Demenz Herne, zu dem auch der Städtische Fachbereich Gesundheit gehört.
Den Einstieg machte Bodo Beuchel, der den Krankheitsverlauf und dessen Auswirkungen erklärte. Das Besondere an der Frontotemporalen Demenz ist, dass sie schon im jungen oder mittleren Lebensalter auftritt. Dabei sterben Nervenzellen im Fronto-Temporallappen des Gehirns ab, was die Persönlichkeit und das Verhalten der Patienten verändert. Anders als bei anderen Formen der Demenz werden die Betroffenen kaum vergesslich – dafür aber aggressiv, taktlos und rücksichtslos. „In diesem Bereich des Gehirns sitzt die Erziehung. Wenn der Gehirnbereich abgebaut wird, geht auch die Erziehung verloren“, erläuterte Beuchel.
In Workshops erarbeiteten die Fachkräfte und Angehörigen anschließend, wie sie mit dem aggressiven Verhalten von Patienten professionell umgehen können. Sie übten Deeskalation, tauschten Erfahrungen aus und lernten Unterstützungsmöglichkeiten kennen.
Nina-Maria Haupt