Herne-Mitte

Fassadenaufwertung an der Amalienstraße

18. Juni 2020 | Gesellschaft

„Das ist die erste Maßnahme in Herne, die wir in Zusammenarbeit mit einem Stadtumbauprogramm umsetzen“, erklärt Vonovia-Regionalleiterin Astrid Auschner. Anliegen von Vonovia ist nicht nur die Standortaufwertung, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Schadstoffreduzierung zu leisten. Vor diesem Hintergrund wird Vonovia photokatalytische Fassadenfarben nutzen. Diese Fassadenfarben können Stickoxide (NOx) aus der Luft abbauen und damit die Luftqualität in der unmittelbaren Umgebung verbessern. Weiterhin sind die umgebenden Gebäudebestände von Vonovia am Westring bereits aufwändig energetisch saniert worden, so dass eine Gesamtwirkung nach Abschluss des aktuellen Vorhabens unbestritten sein wird.

„Ziel des Fassaden- und Hofflächenprogramms Herne-Mitte ist es, durch die Förderung von Fassadengestaltungen den privaten Gebäudebestand im Fördergebiet aufzuwerten und so den öffentlichen Raum und das Wohnumfeld zu stärken“, schildert Evelyn Scheitler vom Fachbereich Umwelt und Stadtplanung. Ebenfalls förderfähig sind Maßnahmen zur Entsiegelung, Begrünung und Gestaltung von Hof- und Gartenflächen sowie zur Begrünung von Dächern und Fassaden. Ziel ist hier die Schaffung von wohnungsnahen Aufenthaltsräumen für Mieterinnen und Mieter sowie ökologische Verbesserungen im Stadtumbaugebiet. Für das Fassaden- und Hofflächenprogramm stehen jährlich Städtebaufördermittel in Höhe von 200.000 Euro zur Verfügung.

  • Einrüstung an der Rückseite des Gebäudes. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Im Rahmen des Stadtumbaumanagements ist die Planungsgruppe Stadtbüro gemeinsam mit Kroos+Schlemper Architekten von der Stadt Herne beauftragt worden. In diesem Rahmen stellt das Büro Kroos+Schlemper Architekten den Quartiersarchitekten in Herne-Mitte.Sämtliche vom Eigentümer zur Förderung beantragten Maßnahmen müssen vor Beginn mit dem Quartiersarchitekten hinsichtlich Umfang und Konzept abgestimmt werden. Der Quartiersarchitekt berät die Antragsteller zudem in allen Fragen des Förderprogrammes und ist bei der Antragstellung behilflich“, erklärt Karsten Schröder vom Stadtumbaubüro Herne-Mitte. Betrifft die Maßnahme ein denkmalgeschütztes Objekt, ist vorab eine denkmalrechtliche Erlaubnis bei der Unteren Denkmalbehörde einzuholen. Die Untere Denkmalbehörde berät den Antragsteller hinsichtlich der Anforderungen des Denkmalschutzes und stellt so die denkmalgerechte Ausführung der Maßnahme sicher.

Eine Kontaktaufnahme kann persönlich über das Stadtumbaubüro an der Neustraße 19 in 44623 Herne (Sprechzeiten Dienstag 13 bis 14 Uhr, Donnerstag 17 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung), telefonisch unter 0 23 23 / 9 88 65 85 oder per Mail unter herne@baut-um.de erfolgen. Ansprechpartnerin bei der Stadt Herne ist Evelyn Scheitler, Telefon 0 23 23 / 16 28 63, E-Mail: evelyn.scheitler@herne.de. Das Team des Stadtumbaus Herne-Mitte freut sich über Anfragen.

Während der Arbeiten am Gebäude ist zur Unterstützung und Bekanntmachung des Förderprogramms am Baugerüst ein Banner mit einem Hinweis auf den Stadtumbau Herne-Mitte zu finden. Nach Abschluss der Maßnahme muss am Gebäude eine entsprechende Plakette angebracht werden.

Das Fassaden- und Hofflächenprogramm ist in Herne-Mitte sehr gut angenommen worden und als großer Erfolg zu bewerten. Es haben sich viele Eigentümer entschlossen, substanz- und werterhaltende Arbeiten an ihren Gebäuden durchzuführen und so zur Aufwertung des Gebiets beizutragen. Seit Beginn des Fassaden- und Hofflächenprogramms 2014 konnten bislang 135 Maßnahmen mit einem Fördervolumen von circa 1,1 Millionen Euro erfolgreich umgesetzt beziehungsweise in 2020 begonnen werden. Zusätzlich sind im Rahmen der Eigenanteile private Eigenmittel in Höhe von circa 1,5 Millionen Euro eingebracht worden.

Erwähnenswert sind die über die Förderung hinausgehenden weiteren privaten Investitionen an den geförderten Objekten, wie zum Beispiel Dacherneuerung, Fensteraustausch und soweiter, sowie die beachtliche Anzahl von bis jetzt 20 geförderten Denkmalen.

Vonovia hat in Herne einen Bestand von 2.835 Wohneinheiten. Schwerpunkte sind die Stadtteile Mitte, Holthausen, Holsterhausen und Wanne-Süd. Der Leerstand beträgt unter zwei Prozent. Dabei handelt es sich ausschließlich um fluktuationsbedingten Leerstand, während dessen bauliche Maßnahmen zur Weitervermietung laufen.

Bereits in den vergangenen fünf Jahren investierte das Wohnungsunternehmen Vonovia rund zehn Millionen Euro in die energetische Modernisierung von Wohngebäuden in Herne. Die Arbeiten umfassten insbesondere Maßnahmen zur Wärmedämmung, Balkonanbauten, Fenster- und Heizungserneuerungen. Sie fanden überwiegend in den Schwerpunktquartieren statt, die innerhalb des Stadtumbaugebietes Herne-Mitte und des Stadterneuerungsgebietes Wanne-Süd liegen. Auch in den folgenden Jahren sind Modernisierungsmaßnahmen geplant. Öffentliche Fördermittel wurden hierfür bisher nicht in Anspruch genommen.

Der Stadtumbau Herne-Mitte ist ein Stadterneuerungsprogramm für die Herner Innenstadt. Hierzu ist ein Paket von Maßnahmen vorgesehen, das in einem Zeitraum von mehreren Jahren mit Hilfe von Mitteln der Städtebauförderung umgesetzt wird. Dabei handelt es sich zum Großteil um bauliche Maßnahmen, die die Herner Innenstadt und ihre angrenzenden Wohngebiete attraktivieren und als Wohn- und Einkaufsstandort stärken. Darüber hinaus besteht neben der Unterstützung von Projekten aus den Verfügungsfonds die Möglichkeit zur Gewährung von Zuschüssen zur Gestaltung privater Gebäudefassaden sowie zur Begrünung privater Hof- und Gartenflächen innerhalb des Stadtumbaugebiets „Herne-Mitte“ (kurz Fassaden- und Hofflächenprogramm).