Das Jahr 2023

Feuerwehr blickt zurück

14. Februar 2024 | Gesellschaft
Die Feuerwehr Herne hat Bilanz für das Jahr 2023 gezogen: Es war ein ereignisreichen Jahr. Foto: Frank Dieper, Stadt Herne

Marco Diesing, Leiter der Feuerwehr Herne, sprach grundsätzlich von einem Jahr ohne besondere Geschehnisse. Jedoch kam es auch 2023 zu einigen größeren Einsätzen: schwere Verkehrsunfälle, mehrere Wohnungsbrände, Gefahrenguteinsätze. „Auch das Autobahnkreuz bereitet uns nach wie vor eine Menge Arbeit und Planung“, erklärt er. Der erhoffte Effekt, dass durch die geringere Geschwindigkeit innerhalb der Baustelle weniger Unfälle passieren, blieb aus.

Insgesamt gab es 2023 rund 30.500 Feuerwehreinsätze zu verzeichnen. Davon waren mehr als 28.000 im Rettungsdienst und mehr als 2.000 in Brandschutz, Hilfeleistung und Katastrophenschutz. Im Rettungsdienst handelte es sich bei 18.000 Fällen um Notfalleinsätze, bei 10.000 um Krankentransporte. Hinzu kommen 1.400 technische Hilfeleistungen, beispielsweise bei Verkehrsunfällen, und 800 Brandeinsätze. „2023 haben wir in der Leitstelle über 140.000 Anrufe entgegengenommen. Grob runtergerechnet bedeutet das, dass hier alle vier Minuten das Telefon klingelt“, erklärt Nils Hoyermann, Abteilungsleiter der Einsatzsteuerung und der IT.

Zur Vorbereitung auf ungewöhnliche Einsätze hat die Feuerwehr Herne zusammen mit der St. Elisabeth Gruppe und der Uniklinik Marien Hospital eine sogenannte „MANV-Übung“ durchgeführt. Hierbei geht es um ein Einsatzszenario, bei dem eine große Menge an verletzten Menschen zeitgleich versorgt und transportiert werden muss. 2023 wurde eine Explosion mit 25 Patient*innen simuliert. Insgesamt waren 82 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Partnern im Rettungsdienst vor Ort. Für die authentische Unfalldarstellung sorgten Kräfte der realistischen Unfall- und Notfalldarstellung aus Essen sowie Schüler*innen des Gesundheitscampus Herne. „Während der Übung sicherten 28 Personen der Freiwilligen Feuerwehr den Grundschutz in Herne“, erklärt Philipp Hapig, Teamleiter des Rettungsdienstes.

  • (v.l.) Nils Hoyermann, Marco Diesing und Philipp Hapig. Foto: Frank Dieper, Stadt Herne

Während des Hochwassers in Hamm entsandte Herne 25 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr am 26. Dezember 2023, die bei der Sicherung des Deichs halfen. Silvester hingegen verlief trotz dem vorher ausgesprochenen „besonderen Einsatzbefehl“ ruhig und ohne besondere Vorfälle.

Wachsende Aufmerksamkeit legt die Feuerwehr auf Lithium-Ionen-Akkumulatoren, wie beispielsweise Akkus von E-Bikes oder
E-Scootern. Die Feuerwehr bittet hier um besondere Achtsamkeit im Umgang: die Akkus sollten möglichst tagsüber, auf einer schwer entflammbaren Unterlage und nicht im Fluchtweg geladen werden. Auch sollten nur Originalteile genutzt und keine Basteleien vorgenommen werden. Wer Zeichen eines Fehlers erkennt, wie beispielsweise Wölbungen oder Knistern, sollte das Gerät nicht mehr laden und dieses schnellstmöglich sowie fachgerecht entsorgen.

2023 freuten sich Feuerwehrmitglieder über die Lieferung neuer Fahrzeuge. Unter anderem wurden zwei neue Drehleitern in Dienst gestellt und zwei Notarzteinsatzfahrzeuge beschafft.

In diesem Jahr wird der Bau der neuen Feuerwache immer konkreter. Derzeit laufen Maßnahmen zur Sondierung von Kampfmitteln auf dem neuen Gelände. Noch in diesem Jahr ist der erste Spatenstich geplant, sodass der Bau der Wache beginnen kann.

„Mit 2024 haben wir einen spannenden Sommer vor der Brust“, so Marco Diesing. Auf die Feuerwehr kommen einige Großveranstaltungen zu, wie beispielsweise die EM-Spiele in Nordrhein-Westfalen, das Festival „Bochum Total“ oder Konzerte in Bochum. Zu diesen Veranstaltungen entsendet auch die Feuerwehr Herne Personal, insbesondere auch aus dem Ehrenamt. Anschließend findet in Herne auch wieder die Cranger Kirmes statt.

Jasmin Stüting