Rettungsübung

Feuerwehr übt Rettung im Tunnel

10. Juni 2022 | Gesellschaft
Foto: ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Üben an Schrottautos
Zwei schrottreife Kleinwagen wurden in den Tunnel gebracht. Sie simulieren einen Verkehrsunfall beim Spurwechsel. Ein Wagen ist vor den Zaun in der Mitte der Straße gefahren, der andere ist umgekippt. Alle drei Statisten haben sich Wunden ins Gesicht schminken lassen, noch einmal kurz zur Toilette und dann geht es in den Tunnel. Zwei Frauen sollen als Eingeklemmte von der Feuerwehr aus den Autos befreit werden, ein Statist läuft an der Unfallstelle herum.

Feuerwehr ist für den Ernstfall vorbereitet
In den ersten Momenten ist es still. Der Notruf ist abgesetzt, das Martinshorn ist noch nicht zu hören, die Gespräche der Beobachter sind verstummt. Auch Kollegen von der Polizei und der Feuerwehrschule sind vor Ort und beobachten die Übung. Zwei Züge der Feuerwehr rücken aus, ein Zug der Freiwilligen Feuerwehr, einer der Berufsfeuerwehr. Weitere Kollegen bleiben auf den Feuerwachen und stellen den Grundschutz sicher, falls während der Übung ein Ernstfall eintritt.
Regelmäßig proben Straßen NRW und die Feuerwehr, was zu tun ist, wenn es zu einem Unfall im Tunnel kommt. Auch die Bahnunterführung der Dorstener Straße gilt als Tunnel, ist sie doch mehr als 80 Meter lang. Geprobt werden die Absprachen zwischen Feuerwehr, Polizei und Tunnelleitzentrale, aber auch die Rettung selbst.

  • Eindrücke von der Feuerwehrübung im Tunnel an der Dorstener Straße. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Das Auto wird aufgeschnitten
Sieben Fahrzeuge sind eingetroffen, darunter zwei Rettungswagen und Rüstwagen mit den technischen Geräten. Zuerst erkundet der Zugführer die Situation, dann gibt er die Befehle. Die Rettungskräfte sprechen mit den Verletzten, sichern die Fahrzeuge, Stützen werden angebracht und fixieren das umgekippte Auto. Je eine Rettungskraft steigt zu den Verletzten in die Wagen und leistet erste Hilfe.
Bei dem Fahrzeug am Zaun genügt es, Türen und Heckklappe zu öffnen und die Verletzte mit Hilfe eines Rettungsbretts herauszuheben. Das liegende Auto muss mit der Rettungsschere aufgeschnitten werden. Glas splittert, vorsichtig trennen die Rettungskräfte die Windschutzscheibe auf, zerschneiden die Säulen, die das Autodach tragen. Schließlich wird das Dach wie ein Deckel aufgeklappt, das Lenkrad halbiert und die Pedale zerschnitten, damit die Verletzte befreit werden kann. Daneben steht ein Kollege mit Wasserschlauch und Feuerlöscher, für den Fall, dass ein Fahrzeug anfängt zu brennen.

Der Tunnel ist wieder frei
Schließlich ist es geschafft, die Verletzten sind in Sicherheit und medizinisch erstversorgt. Die Rettungskräfte haben die Motorhauben geöffnet und sichergestellt, dass keine Batterie Feuer fangen kann. Die Straßenmeisterei räumt die Reste der Autos beiseite, jemand kommt mit einem Besen, um die Splitter aufzufegen, bevor der Tunnel wieder freigegeben werden kann. Dann ist nichts mehr vom Einsatz zu sehen. Alles hat funktioniert, der Verkehr fließt sicher weiter.