Düsseldorfer Künstlerpaar zeigt eine Auswahl seiner besten Werke

Flottmann-Hallen präsentieren neue Ausstellung

29. August 2019 | Gesellschaft Kultur

„Ich finde es immer wieder spannend, die Arbeiten von Künstlerpaaren auszustellen, weil man dabei Elemente entdeckt, die sich auch in den Arbeiten des Partners wiederfinden“, freute sich Laurinat. In der aktuellen Ausstellung habe man versucht, beide Parteien gleichwertig zu präsentieren. „Es gibt sogar eine Wand, wo sich beide Positionen begegnen. Wie man sieht, harmonieren die Kunstwerke der beiden sehr gut, auch wenn sie von ihrer Herangehensweise her komplett unterschiedlich sind.“ Tatsächlich haben die Arbeiten auf den ersten Blick, abgesehen von ihrer Farbe, nicht viel gemeinsam. Während die Werke von Hanns Armborst sich vor allem geometrischen Formen widmen, zieht Annette Wimmershoff ihre Inspiration aus, zum Teil ungewöhnlichen Alltagsgegenständen.

  • Impressionen von den Ausstellungsvorbereitungen. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

 

Geometrische Formen als Ausgangspunkt

„Es geht mir darum, Wahrnehmungsprobleme zu erzeugen und das funktioniert am besten mit einfachen Formen wie Quadern, Dreiecken und ähnlichem“, erklärt Armborst „Je mehr Schnitte ich setze, desto schwerer wird es für den Betrachter, die Ursprungsform darin zu sehen.“ Angefangen hat Armborst seinerzeit mit Stoffarbeiten, damals diente der Kontrast zwischen Blau und Weiß zur Orientierung. Das Innenleben des Objekts hielt der Künstler in weiß, von außen blieben die Werke ausschließlich blau. Heute ist es andersherum. Die weißen Quader offenbaren ein blaues Innenleben. Wie Jutta Laurinat betonte, sei diese Entwicklung der Grund dafür gewesen, neben aktuellen Werken auch echte Klassiker des Künstlerpaares zu präsentieren. „Man kann daran eine klare Entwicklung erkennen, aber auch, dass beide ihren Stil über die Jahre konsequent fortgesetzt haben.“

Interpretation bleibt Besuchern überlassen

So hat auch Annette Wimmershoff schon früh ihren Schwerpunkt gefunden. „Alle haben versucht, mir diese Sache auszutreiben, aber ich habe mich davon nicht abbringen lassen“, erzählt Wimmershoff mit einem Lachen. Bis heute lässt sie sich von Alltagsgegenständen wie Stoffscheren oder Zangen inspirieren, die dann die Grundlage für ihre Skulpturen und Bilder sind. „Ich habe ein Skizzenbuch, wo ich meine Arbeiten dann langsam entwickle.“ Unter Zeitdruck setzt sie sich dabei nicht. Bis ein Werk fertiggestellt ist, vergehen mitunter zwei bis drei Jahre, wie sie erzählt. Die gelernte Grafikerin verzichtet gezielt darauf, ihre Arbeiten näher zu beschreiben: „Mir ist es nicht wichtig, dass die Leute den ursprünglichen Gegenstand in meinen Werken wiederfinden. Deswegen sind die Namen ja auch sehr abstrakt. Die Leute sollen ihre eigenen Assoziationen entwickeln.“

Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 31. August 2019, um 17 Uhr. Dann haben Besucher von dienstags bis sonntags zwischen 14 und 18 Uhr die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von den Werken zu machen. Die Ausstellung wird bis Sonntag, 20. Oktober 2019, zu sehen sein. Darüber hinaus finden zwei Führungen mit anschließendem Kunstgespräch statt. Die Termine stehen bereits fest: Mittwoch, 11. September 2019 und Donnerstag, 10. Oktober 2019. Beginn ist jeweils um 10:30 Uhr.

Katharina Piorrek