Ein Vortrag am Internationalen Weltfrauentag

Frauen gerecht beurteilen

8. März 2018 | Gesellschaft

Bürgermeisterin Andrea Oehler erwähnte schon in ihren Grußworten, dass Frauen in Deutschland durchschnittlich 21 Prozent weniger verdienen als Männer. „Ziel ist es, die berufliche Gleichstellung von Männern und Frauen zu erreichen“, erklärte sie.

  • Dr. Andrea Jochmann-Döll sprach im Ratssaal über die Gleichstellung von Mann und Frau. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Den Fachvortrag über geschlechtergerechte Beurteilungen im Beruf hielt Dr. Andrea Jochmann-Döll. Sie erklärte, dass es nach wie vor Unterschiede in der Bewertung von Männer- und Frauenleistung gibt. Dazu nannte sie einige Einflussmöglichkeiten, um die geschlechtergerechte Bewertung herzustellen: Schulungen und Infoveranstaltungen für Beurteilte und Beurteilende sowie die anonyme Auswertung und Veröffentlichung der Ergebnisse seien nur zwei Ansatzpunkte. Ziel sei es, dass die Bewertungen so objektiv wie möglich vorgenommen werden. „Je klarer die Definitionen sind, umso besser ist es“, sagte Jochmann-Döll, die Kennzahlverfahren, aufgabenbezogene Bewertungen oder Zielvereinbarungen vorschlägt, damit die Leistungen – egal, ob von einem Mann oder einer Frau erbracht – messbar sind.

Allen voran gehe aber eine gleichstellungsförderliche Praxis. Dazu würden Rahmenbedingungen wie Gender Mainstreaming und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehören. Wichtig sei, dass alle Beteiligten für die geschlechtergerechte Beurteilung sensibilisiert sind. Denn so könnten sich auch die Beurteilenden immer wieder hinterfragen und ihre Urteile gegebenenfalls anpassen.

Anja Gladisch