Frohe Ostern mit Grzans „Maler-Ei“
Der Wanne-Eickeler Künstler Peter "Pit" Grzan (1951 - 2014) sprudelte über vor Ideen. Als die Tageszeitung heimische Künstler zu Ostern um ein gestaltetes Ei bat, schuf er gleich mehrere Dutzend. Nicht zufällig zu Ostern zeigen die Flottmann-Hallen diese lustig-ironische "Maler-Ei" und viele andere Arbeiten des Wanne-Eickelers.
Auf diese Weise erfährt Peter Grzan posthum eine weitere Würdigung. So realisieren die Flottmann-Hallen sogar eine schon sehr konkret skizzierte Idee Grzans, die zu seinen Lebzeiten nie verwirklicht wurde: Sein "Vitaminkreuz" besteht aus zahlreichen Obstbäumen, gepflanzt in Form eines Kreuzes. Unter "Berücksichtigung der Vorgaben" haben Grzans Tochter Saskia Grebenstein und Jutta Laurinat von den Flottmann-Hallen die Idee umgesetzt. Noch sind die 13 Apfel-, Mispel-, Kirsch-, Birnen-, Quitten- und Pflaumenbäume gerade mal einen Meter groß, aber wenn sie ihre definitive Höhe erreicht haben, sind sie eine wirkliche Landmarke. "Sie sind ein Kunstwerk und eine ökologische Aufwertung", so Jutta Laurinat. "Wenn die Bäume erst Früchte tragen, laden wir zum Picknick ein."
Saskia Grebenstein ordnet Nachlass ihres Vaters
Saskia Grebenstein (28) lebte in Paris und studierte dort Kunst an der Sorbonne. Jetzt ist sie etwa ein halbes Jahr in NRW und ordnet den Nachlass ihres Vaters. Schon 2011 unterstützte sie ihn für die Ausstellung "Retrospektive" in der Künstlerzeche. Sie waren ein zwar ungleiches, aber gut funktionierendes Duo: Der Vater so überbordend in seinen Ideen - und sie war nach eigenen Angaben die "Spaßbremse", die Ordnung schaffte. Die Künstlerzeche und ihr Umfeld - das ist es auch, was sie mit dem Heimatort ihres Vaters verbindet. Bekanntlich lebte und lehrte Grzan zuletzt in Dülmen.
"Sauer-EI" auf dem "RomanTisch"
Saskia Grebenstein war es auch, die diese Ausstellung in Halle IV, Foyer und Skulpturenpark kuratierte. Die rund 40 Ei-Miniaturen mit Namen wie "Faule Eier", "SauerEI", "Staffel-EI", "Denker-EI", "EIsprung" oder "C-EI-A" werden auf den Stühlen der Halle IV platziert, bestrahlt von roten Wärmelampen. Unten stehen die Tische, die nach Wortspielen gestaltet wurden und tatsächlich Tische sind: "PointillisTISCH" ist mit vielen Punkten garniert, die Füße des "RomanTISCHES" bestehen aus Büchern. Übrigens: Erste EI-Objekte hat Pit Grzan schon 1988 entworfen - damals für die Zeitschrift "Brigitte". Der Ei-Tick feierte jedes Jahr bei der Familie Grzan fröhliche Urständ - "mit wahnsinnigen Eiermotiven", wie sich Grebenstein erinnert.
Es lebe die Dekoration!
Das Foyer schmücken BILDSCHIRME mit Motiven aus unterschiedlichen Schaffensphasen. Auf die leinwandweißen Schirme malte Grzan bunte Motive. Befreundete Künstler nahmen die Schirme mit nach Südfrankreich, Florenz, Siena und Herten. Sie versanken im Wasser der Adria oder dekorierten den Slogan "Viva la Decoración". In Szene gesetzt und fotografiert wurden sie anderem von Wolfgang Quickels, Brigitte Krämer oder Lo Blickensdorf.
Siehe auch: petergrzan.de