Fußball-Ausstellung: „Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei!“
Ursprünglich war die Eröffnung der Ausstellung zur Geschichte des Fußballs in Herne und Wanne-Eickel für den 12. Juni 2014 geplant - mit anschließendem Rudelgucken des Eröffnungsspiels der Weltmeisterschaft in Brasilien auf dem Hof des Heimatmuseums in Wanne. Dann kam Sturm "Ela" und machte den Eröffnungstermin zunichte.
Die Neuansetzung soll nun am Montag, 30. Juni, sein, "mit anschließendem Public Viewing des Achtelfinalspiels Deutschland gegen Algerien", wie Kurator Ralf Piorr bei der Vorstellung der neuen Anstosszeit verkündete. Da stand diese Paarung aber noch keineswegs fest, was für den Fußball-Sachverstand von Piorr spricht. Die Stadionverpflegung werden ab 17 Uhr die Mondritter mit Currywurst und Getränken sicherstellen. Nach der Übertragung der ersten Achtelfinal-Partie gibt es eine Talkrunde mit dem Ex-Schalke-Profi Yves Eigenrauch und lokaler Fußball-Prominenz. Danach kann beim zweiten Achtelfinal-Spiel des Abends die deutsche Elf angefeuert werden.
Ab Dienstag ist die Schau dann zu den Öffnungszeiten des Naturkunde- und Heimatmuseums zu sehen: dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, samstags 14 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags 11 bis 17 Uhr. Für jeden fußballinteressierten Wanner und Herner ein Muss. Die liebevoll und mit viel Sachverstand von Ralf Piorr zusammengetragenen Exponate bieten einen sehenswerten Überblick zur Geschichte der schönsten Nebensache der Welt in unserer Stadt.
Von der Fusslümmelei bis zur Sportart Nummer eins
Denn vor genau 110 Jahren wurden in Herne und Wanne-Eickel die ersten Fußball-Vereine gegründet. Schnell wurde die anfangs verpönte „Fusslümmelei“ zur lokalen Sportart Nummer Eins. Vereine wie Preußen Wanne, Westfalia Herne, Germania Herne, SV Sodingen, SpVgg. Röhlinghausen und DSC Wanne-Eickel schrieben Stadtgeschichte. Der Sport hat sich seit den 1920er Jahren in den Kolonien und Werkswohnungen von Horsthausen bis Unser Fritz zu einer urbanen Alltagskultur entwickelt. Arbeit, Wohnen und Sportverein waren für viele Jahrzehnte eins. Auch wenn sich diese Lebensstrukturen mittlerweile weitgehend aufgelöst haben, ist das Gefühl dafür noch heute greifbar. Reden wir über Fußball, reden wir in Herne und Wanne-Eickel auch über „Heimat“. Deswegen passt das Thema Fußball auch unweigerlich ins „Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel“.
Das älteste Exponat: Antrag auf Spielwiese
Das älteste Exponat der Ausstellung ist ein Antrag von Westfalia Herne, in dem der Verein darum bittet, eine Wiese für den damals neuen Sport zur Verfügung zu stellen. Und wer gerne an die Auseinandersetzungen zwischen dem DSC Wanne-Eickel und Westfalia Herne zurückdenkt, ist beim Merchandising zur Ausstellung bestens bedient: Hier gibt es in limitierter Auflage Tipp-Kick-Figuren mit den Trikots der beiden Vereine und, ebenfalls limitiert, Repros vom Originalplakat des innerstädtischen Derbys aus dem Jahr 1978.