50 Jahre Städteehe
Die Goldene Hochzeit steht kurz bevor. Am 1. Januar 1975 gaben sich Herne und Wanne-Eickel unter dem Druck der kommunalen Gebietsreform das Ja-Wort. Eine Zweckehe? Damals auf jeden Fall. Dass beide Stadtteile sich heute in ihrem Anderssein schon etwas nähergekommen sind, haben sie auch ihrem gemeinsamen Kulturleben zu verdanken. Zur 50-Jahr-Feier sind für das Jahr 2025 schon jetzt mehrere Veranstaltungen geplant.
Kultur macht unsere Stadt reicher – das gilt in Herne wie auch in Wanne-Eickel“, ist sich Claudia Stipp sicher. Die Leiterin des Fachbereichs Kultur der Stadtverwaltung plant mit ihrem Team eine Reihe von Veranstaltungen, die die Geschichte und den Charakter beider ehemaliger Städte würdigen sollen, ohne dabei in Nostalgie zu verfallen. Events sind im ganzen Stadtgebiet geplant, verrät Stipp: „Jeder Stadtteil und jede Generation soll sich in unserem Jubiläumsprogramm wiederfinden.“

Großer Festakt
So wird es am 13. Februar einen offiziellen Festakt im Mondpalast geben. Für diesen wird unter anderen das Mondpalast-Ensemble ein Theaterstück inszenieren, in dem noch bestehende Klischees humorvoll betrachtet werden. Hierzu sind auch die Bürger*innen herzlich eingeladen. Bewerbungen sind unter der Mail-Adresse stadtehe2025@herne.de möglich. Bewerbungsschluss ist der 10. Januar 2025. Gehen mehr Teilnahmewünsche ein, als Plätze zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.
Ausstellung im Heimatmuseum Unser Fritz: „This is not a Love Song“
Nicht nur im Heimatmuseum Unser Fritz weiß man, dass zu einer guten Familienfeier nicht nur eitel Sonnenschein gehört, sondern auch lang gehegter Groll und nie verheilte Wunden. Die Ausstellung wird sich also nicht nur den historischen Hintergründen des Städtezusammenschlusses widmen, sondern auch Befindlichkeiten benennen, gerade was das verletzte Heimatgefühl von Wanne-Eickel angeht. Kurator Ralf Piorr legt aber auch Wert darauf, Zukunftsperspektiven zu eröffnen und das Gemeinsame aufzuzeigen, ganz gemäß dem Leitsatz „Anderssein im Gemeinsamsein“.
Escape-Room in der Stadtbibliothek Wanne: Auf den Spuren der Gründungsurkunde
Dezember 1974: In wenigen Wochen ist es soweit – der Zusammenschluss von Herne und Wanne-Eickel soll glatt über die Bühne gehen. Doch dazu wird dringend die Gründungsurkunde der Stadtbibliothek Wanne-Eickel gebraucht. Wie sonst sollten die Bibliotheken beider Städte zusammengelegt werden? Gelingt es den findigen Ermittler*innen, das kritische Dokument rechtzeitig zu beschaffen? Das Team der Stadtbibliothek Wanne-Eickel wird im kommenden Jahr Gruppen von bis zu fünf Personen in dem fantasievoll gestalteten Escape-Room mitten in der Bibliothek empfangen. Termine müssen im Vorfeld abgesprochen werden.
Kulturschiffe auf dem Rhein-Herne-Kanal
Die Santa Monika kommt zurück auf den Rhein-Herne-Kanal. Der schwimmende Party-Keller mit 80er-Flair wird zweimal zu Ehren der Goldenen Hochzeit vom Anleger an der Künstlerzeche ablegen. Ein Abend ist dabei für den Comedy-Fachmann Helmut Sanftenschneider und dessen N8schnittchen reserviert. Zur zweiten Tour laden das Kulturbüro und der Stadtarchivar Hans-Jürgen Hagen ein. Gäste erwartet eine Kombination aus interessanten historischen Anekdoten über die Städteehe und einer handfesten 70er-Schlager-Party.
Weitere Veranstaltungen in Planung
„Wir wissen schon jetzt, dass die Städteehe im Kulturjahr 2025 eine besondere Rolle spielen wird. Viele Veranstaltungen sind noch in Planung, aber manches steht jetzt schon fest“, freut sich Claudia Stipp.
Die Städtische Musikschule wird der 50-jährigen Einheit Konzerte widmen, während es im Hof des Heimatmuseums Unser Fritz erstmals ein Open-Air-Kindertheater bei freiem Eintritt geben wird. In den beiden Stadtbibliotheken laufen außerdem die Planungen für einen literarischen Spaziergang entlang der ehemaligen Stadtgrenze. Zusätzlich soll es einen Schreibwettbewerb geben, bei dem Herner Autor*innen ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Die besten Erzählungen zur Städteehe werden zum Ende des Jahres in einer Anthologie veröffentlicht.