Pfarrei St. Dionysius macht mit ausgefallener Aktion auf sich aufmerksam

Gott kommt im Container nach Herne

12. Dezember 2017 | Gesellschaft

Natürlich stellt der Passant sich die Frage: War er noch nicht in Herne? Verantwortlich für die Aktion ist - man glaubt es kaum - die katholische Kirche und ganz speziell die Pfarrei St. Dionysius. "Wir haben uns überlegt, was wir veranstalten sollen, um mit den Menschen in Kontakt zu treten und mit ihnen gemeinsam Weihnachten zu feiern", sagt Dominik Mutschler, der mit seinem Team die publicityträchtige Idee realisiert hat. "Weihnachten ist heute riesige Folklore, der christliche Grund ist aber verloren gegangen", so Mutschler. "Wir holen uns Weihnachten zurück. Wenn Gott am Heiligen Abend nach Herne kommt, dann ändert das alles."

Als ich einem Mann der evangelischen Kirche von dieser Aktion berichtete, staunte der nicht schlecht, konnte aber nicht glauben, was ihm da aufgetischt wurde: "Katholische Kirche? Sind Sie sicher? Für mich hört sich das eher nach Freikirche an." Mit ähnlichen Reaktionen sieht sich auch Dominik Mutschler konfrontiert: "Auf dem Container steht ja nicht: katholische Kirche. Daher fragen viele, wer wir sind."

  • Der Container auf der Bahnhofstraße mit dem aufsehenerregenden Slogan. © Thomas Schmidt, Stadt Herne
Für die technische Umsetzung haben die Beteiligten einer Werbeagentur ins Boot geholt. "Die Aktion sollte auffallen und Fragen aufwerfen", betont Mutschler. Wichtig war für ihn auch die Analogie zum Stall von Bethlehem: eine eher schnöde Location - so wie der Container nur ein schnöder Behälter ist. So wie man bei "Container" häufig Flüchtlinge assoziiert, weil sie häufig in Containerwohnungen untergebracht sind, so gibt es auch eine Parallele zur Weihnachtsgeschichte: "Auch Jesus musste fliehen." Aber das seien eher die tiefe Schichten der inhaltlichen Dimension. Wichtiger sei es, Menschen einzuladen. Die Pfarrei St. Dionysius Herne, die hinter diesem besonderen Vorhaben steckt, befindet sich derzeit in einem Entwicklungsprozess. Vier katholische Verbände sind zu einem verschmolzen und finden sich in der Großpfarrei St. Dionysius wieder. "In diesem Prozess schauen wir, wie wir die Zukunft gestalten sollen", sagt Mutschler.

Der güldene Container, der einen langen Weg zurück gelegt hat und aus China über Hamburg nach Herne gekommen ist, steht allerdings auch symbolisch für ein Festprogramm, das schon im vollen Gange ist und am Sonntag, 24. Dezember, um 15 Uhr seinen Höhepunkt findet: in der gemeinsamen Weihnachtsfeier auf der Bahnhofstraße unter dem Titel "Gott ist da!". Dann wird auch das Geheimnis um den Inhalt des Containers gelüftet: Bei dem Song "Macht hoch die Tür" öffnen sich die Türen und geben den Blick frei auf ...

Horst Martens

Programm der Aktion / www.gott-kommt-nach-herne.de

Mittwoch, 13. Dezember, 17.00 Uhr · Robert Brauner Platz:

Adventsfeier des Arbeitslosenzentrums Herne

„Land of confusion“

Freitag, 15. Dezember, 18.00 – 19.30 Uhr · Bahnhofstraße:

Konzert mit der Band 1InChrist

Samstag, 16. Dezember, 15.00 – 18.00 Uhr · Bahnhofstraße:

Hoffnungsschimmer – „Stück für Stück hol’n wir uns Weihnachten zurück.“

„Zum Glück gibt’s den Segen“ mit Pastor Norbert Johannes Walter

Samstag, 23. Dezember, 15.00 – 17.00 Uhr · Bahnhofstraße:

Hoffnungsschimmer Teil 2 – „Auf dem Weg zum Frieden“ –

das Friedenslicht aus Bethlehem kommt nach Herne

Sonntag, 24. Dezember, 15.00 Uhr · Bahnhofstraße:

„Gott ist da!“ – gemeinsame Weihnachtsfeier und

Wunschzettelaktion „Zweifeln und staunen. Gott hört dir zu.“

Sonntag, 24. Dezember, 22.30 Uhr · Kirche St. Bonifatius:

Christmette