Graffiti-Projekt ziert neue Brücke
Aus grau wird bunt: An der im Juli 2024 für den Verkehr freigegebenen Brücke Riemker Straße sind im Bereich der Widerlager großflächige Graffiti angebracht worden. Das hübscht die Betonflächen auf, macht die urbane Kunstform Graffiti im öffentlichen Raum in Herne sichtbarer und sorgt dafür, dass die Wände nicht anderweitig beschmiert werden.
Unter der Brücke verläuft die „Trasse Constantin“. Foto: Philipp Stark, Stadt Herne
Erlebbar sind die neuen Motive über die „Trasse Constantin“, die unter der Brücke Riemker Straße verläuft. Möglich machte die Verschönerung die erfolgreiche dezernatsübergreifende Zusammenarbeit des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr und des Fachbereichs Kultur. Im Projekt wurde zudem mit dem Projektbüro für Urban Arts zusammengearbeitet.
Stadtrat Stefan Thabe, der auch für den Fachbereich Tiefbau und Verkehr zuständig ist, betonte, dass die künstlerische Ausgestaltung schon bei der Planung der neuen Brücke mitgedacht worden sei. „Das ist eines der wenigen Beispiele, wo von Beginn an gesagt wurde, dass die Widerlager künstlerisch gestaltet werden. Das ist anspruchsvoll gelungen mit den Graffiti.“
Künstler*innen aus Herne, Essen und Dortmund gestalteten die Fassade der erneuerten Brücke mit zwei frei gewählten Motiven: Auf der einen Seite ist nun ein überdimensional wirkender Tiger zu bestaunen. Die Übergröße wurde gewählt, um einen größtmöglichen Eindruck auf Passant*innen hervorzurufen. Die Gruppe, die dieses Motiv umgesetzt hat, besteht aus Künstler*innen aus Essen und Herne.
Auf der anderen Seite findet sich eine Hommage an ein altes S-Bahn-Modell, welches bis 2014 auf den Schienen des Ruhrgebiets unterwegs war. Da der heute bei Spaziergänger*innen und Radfahrer*innen beliebte Weg früher eine Bahnstrecke war, passt das Motiv auch thematisch. Die ebenfalls zu sehende Zahl 143 bezieht sich auf das in Dortmund ansässige Kollektiv des Künstlers, das sich aus Mitgliedern zusammensetzt, die alle aus Stadtteilen mit der Postleitzahl 44143 stammen.
Die eigentliche Gestaltung erfolgte an mehreren Tagen im Herbst 2024, die Kosten liegen im mittleren vierstelligen Bereich. Die gestaltete Fassade ist öffentlich zugänglich und durch den Fuß- und Radweg am Hiberniagraben leicht erreichbar.
Kulturdezernent Andreas Merkendorf ist begeistert über die neue Kunst: „Graffiti hat einen sehr hohen Stellenwert im Bereich Street- und Urban Art. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kunst auch alte Wegeverbindungen beleben kann. Eine Bereicherung für Leute, die hier spazieren gehen oder mit dem Fahrrad herfahren.“
Die Projektarbeit soll im Jahr 2025 fortgeführt werden mit dem Schwerpunkt auf den Stadtbezirken Wanne und Eickel.