Zukunftsforschung

Grüner Wasserstoff bringt Innovationen nach Herne

25. August 2020 | Wirtschaft
Foto: Dr. Oliver Lampret mit getrocknetem Algenpulver aus dem die Enzyme gewonnen werden. © Thomas Schmidt, Stadt Herne

Bereits seit fünf Jahren ist das Projektbüro von SolarBioproducts Ruhr im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) in Herne. Initiiert wurde das Projekt von der Stadt Herne, der WFG und der AG Photobiotechnologie an der Ruhr-Universität Bochum (RUB), um die biotechnologische Zukunftsforschung voranzutreiben. „Wir sind angetreten, um die Innovationsschmiede Ruhr zu zimmern“ so Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

Potenziale von Mikroalgen

Unter der Federführung von Prof. Dr. Thomas Happe von der Ruhr-Universität Bochum forschen Dr. Christina Marx, Projektleiterin, und Dr. Oliver Lampret, Science Manger, von SolarBioproducts Ruhr an dem industriellen Potenzial von Mikroalgen. „Unsere Expertise ist es, aus Algen besondere Biokatalysatoren zu produzieren“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe über das Projekt. Es sollen umweltfreundliche und ressourcenschonende Produkte wie etwa Feinchemikalien entwickelt und in die industrielle Anwendung gebracht werden.

  • OB Dudda: „Wir sind angetreten, um die Innovationsschmiede Ruhr zu zimmern“ ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Grüner Wasserstoff durch die Biobrennstoffzelle

„SolarBioproducts Ruhr ist ein Beispiel dafür, wie man umweltfreundliche Algenbiotechnologie entwickeln kann“, so Dr. Christina Marx. Erst kürzlich sei auch die internationale Zusammenarbeit mit China durch eine erneute Förderung gestärkt worden. Das Team forscht unter anderem daran, grünen Wasserstoff ohne Treibhausgasemissionen mittels der Entwicklung einer Biobrennstoffzelle zu produzieren. „Für die Produktion von Brennstoffzellen wird Platin als Katalysator benötigt. Jedoch wird es das Edelmetall aufgrund des begrenzten Vorkommens auf der Erde irgendwann nicht mehr geben“, so Dr. Oliver Lampret von SolarBioproducts Ruhr. Daher könne man aus Grünalgen eine Hydrogenase isolieren und diese als Alternative zu Platin nutzen.

Innovatives Institut

„Im nächsten Schritt soll biotechnologische Zukunftsforschung mit erneuerbarer Energie verbunden werden“, so Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Es sei geplant, SolarBioproducts Ruhr bald in das ruhrvalley einzugliedern, um das Wissen der Hochschulen zum Thema grüner Wasserstoff zusammenzuführen. Gemeinsam mit weiteren Partnern soll das Projektbüro innerhalb der Internationalen Technologiewelt (ITW) auf der Zechenbrache General Blumenthal angesiedelt werden. „Wir wollen, dass vor Ort ein innovatives Institut entsteht“, erzählt Holger Stoye über Pläne für die Zukunft.