Thema Wohnen

Günstig und hübsch, mit Kindern und Hunden

19. Februar 2020 | Ausgabe 2020/1

„Ich habe zugesagt, ohne die Wohnung gesehen zu haben.“

Familie Gawron wohnt in der Teutoburgia-Siedlung

Ein eigener Eingang, ein Garten und Nachbarn, die sich über Kinder und Hunde freuen – Familie Gawron möchte nicht mehr weg aus der Teutoburgia- Siedlung. Der 37-jährige Marco Gawron wohnt seit mehr als zehn Jahren in einer Doppelhaushälfte in der Baarestraße zur Miete. Seine Frau Nadja ist mit ihrem Sohn Daniel Oltrop 2012 zu ihm gezogen. Der gemein- same Sohn Jan, vier Jahre alt, tobt durchs Wohnzimmer, während die beiden Chihuahuas Cookie und Yoda gelassen auf einem Kissen schlafen.

Sofort zugesagt, ohne Besichtigung
„Ich habe Bekannte in der Siedlung und es gefällt mir hier. Deswegen habe ich bei der Stadt nach einer Mietwohnung gefragt und bin auf die Warteliste gekommen. Sie haben mir gesagt, es kann übermorgen oder in 20 Jahren so weit sein, weil die Mieter hier nur sehr selten wegziehen“, erinnert sich Marco Gawron. Er musste nur drei Monate warten. „Ich habe zugesagt, ohne die Wohnung gesehen zu haben.“

Zentral und im Grünen
Obwohl er zuerst renovieren musste, war er sofort begeistert: „Es ist super, eine Doppelhaushälfte mit Garten. Jedes Haus ist vom Schnitt anders. Und die günstige Miete war ein wichtiges Argument“, so Marco Gawron. „Man hat keinen über sich und keinen unter sich wohnen, mit dem man Stress haben könnte“, sagt Nadja Gawron. Sie ist zwar von dem verwinkelten Zuschnitt des Hauses nicht überzeugt, findet aber die Lage nicht zu übertreffen. „Wir haben eine direkte Verbindung zur Autobahn, die Buslinie fährt hier. Einkaufen, Schulen, Ärzte, der Kunstwald – alles ist fußläufig zu erreichen.“ Deswegen hat die Familie auch nur ein Auto, denn Nadja Gawron nimmt ohnehin am liebsten den Bus. Allerdings: „In einem denkmalgeschützten Gebäude zu wohnen, ist anstrengend. Jeder Riss in der Fassade muss nach bestimmten Kriterien repariert werden. Alles muss originalgetreu sein. Ich hätte gerne schöne große Fensterscheiben, die sind einfacher zu putzen.“ Zwar dürfen die Wände in dem verwinkelten Häuschen nicht versetzt werden, aber Familie Gawron hat es sich trotz kleiner Räume gemütlich gemacht: „Ich habe zwei Kinderzimmer“, erzählt Jan, „eins zum Schlafen und eins zum Spielen.“ Platz zum Spielen hat Jan draußen auch. Rund 220 Quadratmeter Garten gehören zum Häuschen.

 

Familie Gawron vor ihrem Haus.

Blick in die Siedlung.

Hund „Joda“ fühlt sich pudelwohl in Teutoburgia.

Kinder und Hunde sind willkommen
Auch in der Nachbarschaft gibt es Kinder, die mit Jan zusammen in den Kindergarten gehen. „Wir verstehen uns gut mit den Nachbarn“, sagt Marco Gawron. Seine Frau ergänzt: „Eigentlich kennt hier jeder jeden, zumindest vom Sehen. Man trifft auch viele Hundebesitzer, hier beschwert sich keiner, wenn ein Hund bellt. Sonst ist es schwer, mit Kind und Hund eine günstige Wohnung zu finden.“

Bleiben, so lange es geht
Das Ehepaar ist in Herne verwurzelt. Marco Gawron ist in Constantin groß geworden und hat fast sein ganzes Leben in der Stadt verbracht. Seine Frau ist am Hölkeskampring aufgewachsen. „Ich wollte schon immer in der Siedlung wohnen, weil mein Vater auch hierher gezogen ist“, sagt sie. Da war es ein Glück, dass sie sich ausgerechnet in einen Mann verliebte, der in Teutoburgia lebt. Es war gar keine Frage, dass sie aus Hagen, wo sie zwischendurch gewohnt hat, nach Sodingen kam. „Wir haben auch darüber nachgedacht, Eigentum zu kaufen, aber das ist schwierig. Ich sehe als Objektbetreuer bei der Vonovia viele Wohnungen. Und für den Preis, den wir hier zahlen, bekommt man nirgendwo anders dreieinhalb Zimmer und 80 Quadratmeter“, weiß Marco Gawron. Vor allem der eigene Eingang und der Garten sind ihm wichtig. Auch wenn das Gebäude kaum gedämmt ist, möchte er auf jeden Fall bleiben: „Es ist bezahlbar, wir hoffen, dass keine Mieterhöhung kommt. Wir wollen definitiv so lange bleiben, wie es geht.“

„Es ist super, eine Doppelhaushälfte mit Garten. Jedes Haus ist vom Schnitt anders. Und die günstige Miete war ein wichtiges Argument“

Text: Nina-Maria Haupt     Foto: Nina-Maria Haupt, Bildarchiv Stadt herne