Emscherland 2020

Gute Aussichten für die Landesgartenschau 2020

25. Juni 2015 | Freizeit Gesellschaft

In einer Pressemitteilung der Emschergenossenschaft heißt es:

Die Bewerbung soll zusammen mit den Städten Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten erfolgen. Eine gemeinsam entwickelte Machbarkeitsstudie, die die Emschergenossenschaft den Städten am Mittwochabend vorstellte, räumt einer Bewerbung äußerst gute Chancen ein. Die Städte zeigen sich von der Idee der Landesgartenschau unter dem Motto „Emscherland 2020 – Wasser.Wege.Wandel" begeistert.

„Nach dem Himmel über dem Revier wird auch das Wasser in der Emscher wieder blau!", sagt Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. „Diese große gemeinsame Kraftanstrengung unserer Mitglieder, der Städte und Gemeinden, der Industrie, aber auch des Landes Nordrhein-Westfalen, von Behörden und Verbänden, die dieses Projekt begleitet, genehmigt und gefördert haben, und nicht zuletzt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hat es verdient, mit ihrem Abschluss 2020 auch in Szene gesetzt zu werden", so Stemplewski weiter.

So könnte die Landesgartenschau an der Emscher 2020 aussehen, hier in Recklinghausen und Herne._©kiparEG So könnte die Landesgartenschau an der Emscher 2020 aussehen, hier in Recklinghausen und Herne._©kiparEG

Horst Schiereck, Oberbürgermeister der Stadt Herne, sagt: „Die Stadt Herne begrüßt eine Bewerbung der Städte Herne, Castrop-Rauxel, Herten und Recklinghausen gemeinsam mit der Emschergenossenschaft um die Landesgartenschau 2020. Die Landesgartenschau wäre ein würdiger Abschluss des Emscher-Umbaus und hätte eine landesweite Strahlkraft. Nicht zuletzt würde sie eine erhebliche Aufwertung der Zone um Rhein-Herne-Kanal und Emscher bedeuten. Wir setzen uns nach Kräften dafür ein, die Landesgartenschau auf die Emscherinsel zu holen."

Machbarkeitsstudie wird erarbeitet

Die Machbarkeitsstudie für eine Landesgartenschau Emscherland 2020 wurde im Auftrag der Emschergenossenschaft in enger Zusammenarbeit mit den Städten Castrop-Rauxel, Herne, Herten und Recklinghausen erarbeitet. Sie dient als Entscheidungsgrundlage für die Abgabe einer entsprechenden Bewerbung bei der Landesregierung Nordrhein-Westfalen bis zum 1. September 2015. Bis dahin müssen zunächst die Städte separat in ihren jeweiligen Gremien einen Beschluss über eine mögliche Bewerbung herbeiführen. Dies soll terminlich noch im August geschehen.

Das Ziel ist es, an der 2020 abwasserfreien Emscher auf einer Länge von 18 Kilometern die vier Städte Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten durch das „Blau-Grüne Band" miteinander zu verbinden. Dieser Grünzug führt durch die Vielfalt der landschaftlichen Qualitäten des Emschertals und verbindet auch die drei Kernräume der Landesgartenschau miteinander. Ausgehend von einem durchgehenden Wegesystem mit Promenaden, Balkonen und Brücken über die Emscher werden in den vier Städten neue Erholungsräume geschaffen, Stadtteile und Sehenswürdigkeiten verknüpft sowie bereits vorhandene Freizeitbereiche aufgewertet. Alle Maßnahmen sind auf Dauer angelegt!

„Die heute vorgestellte Machbarkeitsstudie belegt auf eindrucksvolle Art, dass die Landesgartenschau 2020 ein ideales Format ist, um den Beitrag des Emscherumbaus zur Steigerung der Lebensqualität in unserer Region sichtbar zu machen", sagt Raimund Echterhoff, Personalvorstand bei der Emschergenossenschaft, der die Veranstaltung in Bottrop leitete und moderierte.

Drei Räume geplant

Die Landesgartenschau Emscherland 2020 besteht aus drei großen Entwicklungsräumen, die sich entlang der Emscher von Castrop-Rauxel bis Herten aufreihen. In diese Entwicklungsräume integrieren sich sowohl Flächen mit hoher Gestaltungsintensität, als auch gärtnerische Kernbereiche. Angrenzend an die Entwicklungsräume befinden sich weitere Korrespondenzflächen, die im Rahmen der Landesgartenschau eine Aufwertung erfahren sollen. Aus den drei Entwicklungsschwerpunkten ergeben sich unterschiedliche thematische Schwerpunkte:

- Recklinghausen / Castrop-Rauxel: Wasser – Landschaft mit Bauerngärten

- Herne / Recklinghausen: Übergänge – Transformation mit Stadtgärten

- Herten / Herne: Wege zum Wasser mit Industriegärten

Die Landesgartenschau verfolgt einen ganzheitlichen und integrierten Entwicklungsansatz und soll zugleich einen Mehrwert für die einzelnen Kommunen schaffen. Sie dient in erster Linie dazu, eine langfristige Perspektive für die zurückeroberte Flusslandschaft an der Emscher zu entwickeln. Neben einer nachhaltigen Stadt- und Freiraumentwicklung werden dabei vor allem eine Inwertsetzung der Emscherufer und eine Anbindung der Städte an das Gewässersystem angestrebt. Einen wichtigen Baustein bildet die grüne Infrastruktur, die als „Blau-Grünes Band" mit Wegen, Aufenthaltsangeboten und einer landschaftsgerechten Bepflanzung die Kommunen des mittleren Emschertals miteinander verbinden soll. Darüber hinaus stellt die Landesgartenschau eine große Chance dar, Projekte der vier Städte zu realisieren, die seit vielen Jahren geplant sind.

Für Herne besteht der Mehrwert insbesondere in der Schaffung einer Verbindung zwischen dem Schloss Herten, der Halde Hoheward und dem Schloss Strünkede sowie in der Transformation von Teilflächen entlang der Emscher und des Rhein-Herne-Kanals, wodurch die Stadt ein neues Gesicht am Wasser erhält.

Emscher-Promenade mit hoher Aufenthaltsqualität

Die Verknüpfung der verschiedenen Projektgebiete erfolgt durch eine gezielt entwickelte Emscher-Promenade. Diese ist ebenfalls auf eine dauerhafte Nutzung ausgelegt. Sie schafft neue oder verbessert vorhandene Wege mit hoher Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer. Darüber hinaus entstehen entlang der Emscher-Promenade besondere Aussichtspunkte und Flussquerungen.

Durch folgende Elemente der landschaftlichen Gestaltung soll das Neue Emschertal im Rahmen der Landesgartenschau 2020 erlebbar werden:

- die Schaufenster des Wandels (bedeutsame Ankerpunkte im Emscherraum),

- die Emscherblüte als blaues Blüten-Band,

- die Emscherbäume (solitär, gruppiert, linear),

- die Emscher-Promenade mit ihren Stadt- und Landschaftsbalkonen,

- die Landschaft als zusammenhängendes grünes Band,

- und die Emscher als blaues Wasser-Band.

Idee mit Tradition

Die Idee einer Landesgartenschau am rund 18 Kilometer langen Abschnitt der Emscher von Castrop-Rauxel bis Herten nimmt die Tradition der Bundes- und Landesgartenschauen in der Metropole Ruhr (Hamm 1984, Mülheim an der Ruhr 1992, Gelsenkirchen 1997, Oberhausen 1999) auf und führt sie auf einer neuen Ebene fort. Die Gartenschauen der 1990er Jahre waren darauf ausgerichtet, die jeweiligen Städte an bestehende Gewässer (Ruhr, Rhein-Herne-Kanal, Emscher) heranzuführen. Sie entwickelten sich zu bundesweit beachteten Schrittmachern für ein neues Verständnis von Urbanität durch Verknüpfung der Übergänge von Stadt, Landschaft und Wasser.

Mit dem Konzept zur Landesgartenschau Emscherland 2020 gehen Emschergenossenschaft und die beteiligten Städte Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten einen großen Schritt weiter. Durch die Fertigstellung des neuen unterirdischen Abwasserkanals Emscher als zentralen Schmutzwassersammler besteht eine einmalige Chance, die Neugestaltung des Flusslaufes unmittelbar mit der Umgestaltung angrenzender Stadt- und Landschaftsräume zu verbinden. Das so geschaffene „Blau-Grüne Band" dieser neuen Grünen Infrastruktur wird eine Vorbildwirkung für die städtebauliche und landschaftsorientierte Neugestaltung des gesamten Emscherlaufs bis hin zur Mündung in den Rhein entwickeln. Mit der Landesgartenschau Emscherland 2020 wird der Öffentlichkeit auch der langjährige Umbau des Emscher-Systems präsentiert.

Die Realisierung der Landesgartenschau Emscherland 2020 ist auf der Grundlage des vorliegenden Konzepts mit einem Investitionsvolumen von ca. 22 Millionen Euro möglich. Im Durchführungshaushalt stehen den Ausgaben von 17 Millionen Euro Einnahmen von 18 Millionen Euro auf der Grundlage von ersten Schätzungen gegenüber.