„EISENBLAU“

Handwerk und Kunst verbinden sich

14. März 2024 | Kultur
Die Ausstellung „EISENBLAU“ kann im Schloss Strünkede besucht werden. Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne.

Bei einem Pressegespräch am Dienstag, 12. März 2024, stellte die Künstlerin zusammen mit Dr. Oliver Doetzer-Berweger und Linda Oberste-Beulmann vom Emschertal-Museum ihre Ausstellung vor.

Der Name „EISENBLAU“ lässt sich auf die handwerkliche Technik zurückführen, mit welcher die Bilder entstanden sind. „Es ist ein eisenbasierter Farbstoff, der an sich gar nicht blau ist. Es sind zwei verschiedene Eisenverbindungen, die man löst und im Dunkeln im richtigen Mischverhältnis zusammenkippt“, erklärte Judith Fait. Das Papier müsse anschließend beschichtet und getrocknet werden. Erst dann könne das Negativ eines Fotos oder eine Pflanze aufgepresst werden. Durch UV-Licht verfärben sich so alle sichtbaren Stellen blau. Die Stärke der Verfärbung hängt von der Intensität der UV-Strahlung und der Dauer des Lichteinfalls ab.

Die Ausstellung umfasst Bilder von Fördertürmen, diversen Bergbaugebäuden und verschiedenen Blumen. Durch die gleiche Farbe aller Werke entsteht eine Gesamtharmonie – trotz der stark unterschiedlichen Intensität der Blautöne. Zu sehen ist beispielsweise der sogenannte „Tomson-Bock“, ein dreibeiniges Gerüst in Dortmund. Während die Bauwerke hauptsächlich in Blau auf hellem Hintergrund dargestellt sind, stechen die Blumen in Weiß auf Dunkelblau hervor.

  • Künstlerin Judith Fait. Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne.

„Ich habe vor ungefähr zehn oder zwölf Jahren angefangen mich mit meiner Familiengeschichte auseinanderzusetzen“, beschrieb Judith Fait. Ein Teil ihrer Familie sei in Oberbayern im Bergbau tätig gewesen. Aus diesem Grund begann sie sich mit dem Thema zu beschäftigen. Aber nicht nur die Bauwerke haben es der Fotografin angetan, sondern auch die Pflanzenwelt, die sich auf alten Bergbauhalden verbreitet. Diese Motive zeigt sie nun in ihrer Ausstellung. „Wir haben hier eine gute Zusammenstellung“, so Dr. Oliver Doetzer-Berweger, Leiter des Emschertal-Museums. Es seien viele Motive aus dem Harz, aber auch aus dem Ruhrgebiet abgebildet.

Für Kinder und Jugendliche bietet das Emschertal-Museum unter dem Motto „Wir machen blau“ ein Kreativprogramm zur Ausstellung an. Dieses kostet für Kitas und Schulen 30 Euro pro Gruppe oder Klasse. Außerdem gibt es zwei kostenfreie Workshops für Kinder und Jugendliche am Samstagnachmittag, 18. Mai 2024, und Donnerstagnachmittag, 23. Mai 2024. Mit Spezialpapier, Licht und Fantasie werden eigene eisenblaue Kunstwerke erstellt. Fragen beantwortet Andrea Prislan unter Telefon 0 23 23 / 16 - 23 88 oder per
E-Mail an andrea.prislan@herne.de.

Die Ausstellung kann bis Sonntag, 26. Mai 2024, im Schloss Strünkede, Karl-Brandt-Weg 5, besucht werden.

Jasmin Stüting