Kurz vor Beginn der Kirmes

Heiße Stimmung auf Crange

26. Juli 2019 | Freizeit

  • Bei der Pressekonferenz gaben Dr. Alexander Christian von Stadtmarketing, Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und Eduard Belker, Stellvertretender Leiter des Fachbereichs Öffentliche Ordnung, einen Ausblick auf Crange 2019. ©Philipp Stark, Stadt Herne

Dr. Dudda erklärte den anwesenden Pressevertretern zunächst, was sich hinter dem diesjährigen Motto „Sei Crange“ verberge: "Der Slogan hebt das Gemeinschaftsgefühl hervor. Wir wollen den Menschen damit vermitteln: Es ist euer Fest, habt Freude, aber auch Respekt voreinander“ und weiter: „Wir wollen Herne ab dem 1. August nicht nur temperatur- sondern vor allem stimmungsmäßig zum heißesten Ort machen.“ Traditionell wird der Oberbürgermeister am Freitag, 2. August 2019, die Kirmes mit dem Fassanstich im Bayernfestzelt eröffnen. Nun lüftete er auch das Geheimnis, wer ihm dabei zur Seite stehen wird: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

Weniger positive Neuigkeiten hatte Eduard Belker, stellvertretender Fachbereichsleiter für öffentliche Ordnung. Das Eröffnungsfeuerwerk am ersten Freitag der Kirmes musste aus Sicherheitsgründen bereits abgesagt werden. Die Brandgefahr aufgrund der extremen Hitze der letzten Tage sei zu groß.  Ob die anderen zwei Feuerwerke stattfinden können, müsse sich in den nächsten Tagen noch zeigen. Doch nicht nur die Brandgefahr hatte zuletzt für Diskussionen gesorgt. Auch über die Feinstaubbelastung wurde viel debattiert. Holger Wenrich vom Stadtmarketing Herne hält ein Feuerwerk weiterhin für vertretbar: „Aus meiner Sicht als Marketingvertreter sollte man die Verhältnismäßigkeit der Feuerwerke nicht außer Acht lassen. Wenn eine Privatperson in ihrem Garten  tausende von Feuerwerkskörpern in die Luft schießen würde, müsste man das natürlich hinterfragen. Wenn man aber ein Feuerwerk veranstaltet, das sich um die 14.000 Menschen ansehen wollen, sehe  ich die Verhältnismäßigkeit absolut gegeben.

Eine ähnliche Meinung vertritt auch der Präsident des Schaustellerverbandes Albert Ritter. Er freue sich aber vor allem über den Beschluss, dass die Kirmes, wie schon in den Vorjahren, bereits am Donnerstag beginnen werde: „Gerade wenn es wieder so heiß werden sollte, wie im letzten Jahr, kommen die Leute erst später am Abend. Deshalb ist der zusätzliche Kirmestag für uns Schausteller immens wichtig. Vor allem auch, dass wir die Sondergenehmigung erhalten haben, länger als 22 Uhr geöffnet zu haben. Ein riesiges Dankeschön an die Anwohner, dass sie das so mitmachen.“

In Bezug auf die Fahrgeschäfte wartet in diesem Jahr sogar eine Weltneuheit auf die Besucher. Joseph Hoefnagels „Aeronaut“ erreicht bei einer Flughöhe von 73 Metern eine Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Der Kettenflieger wurde erst vor wenigen Tagen fertiggestellt und feiert „Auf Crange“ seine Premiere. Platzmeister Tibo Zywietz gibt jedoch Entwarnung: Der TÜV habe das Fahrgeschäft bereits abgenommen und auch sonst liege man mit dem Aufbau voll im Zeitplan.

Wer es etwas ruhiger angehen lassen möchte, kann dies bei einem der Crange-Erlebnisse tun. Die Angebote, bei denen Kirmesfans exklusive Momente auf der Kirmes erleben können, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, wie Holger Wenrich erzählt: „Wir haben bereits 400 Buchungen, das sind nochmal 50 mehr als im Vorjahr.“  In diesem Jahr neu dabei: Die „Cranger Weinreise“, bei der die Familie Bauer im Weingarten der Schnitzelmühle zu einer Weinprobe einlädt.

Ein Comeback feiert in diesem Jahr das Bayernfestzelt, das zuletzt 2016 auf der Kirmes vertreten war. Der neue Inhaber Jan Patrick Wolters erklärt wie es dazu kam: „Ich war schon immer ein großer Crange-Fan und wurde oft gefragt, ob wir uns nicht wieder für die  Kirmes bewerben könnten, deswegen freuen wir uns, dass es in diesem Jahr geklappt hat und wir jetzt zurück sind.“

Auch die Arbeitsagentur wird auf der Kirmes präsent sein. In ihrem Büro in der Jugendkunstschule vermitteln die Mitarbeiterinnen Minijobs an Interessierte, die die Schausteller unterstützen wollen. „Wir können immer noch  Mitarbeiter gebrauchen. Das ist sicherlich auch für Zugewanderte eine interessante Option und könnte  den Integrationsgedanken fördern“, so Albert Ritter.

Katharina Piorrek