Gegen den Müll

Herne bleibt sauber

16. Juli 2020 | Gesellschaft

„Sauberkeit entscheidet, ob die Bürgerinnen und Bürger sich wohl fühlen. Sauberkeit ist entscheidend dafür, wie man die Stadt erlebt“, weiß Dr. Dudda. Allerdings ist klar: „Das geht nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Sauberkeit ist nichts, was man mit einer einzigen Aktion erledigen kann. Man muss immer wieder nachjustieren. Die Verwaltung kann Anstöße geben, aber die Bürger müssen auch auf Sauberkeit achten.“

Grünflächen im Blick behalten

Deswegen koordiniert Philipp Stark von der Stabsstelle Sauberkeit die Zusammenarbeit. Dem städtischen Fachbereich Stadtgrün kommt dabei eine wichtige Aufgabe zu, erklärt Thilo Sengupta, stellvertretender Fachbereichsleiter: „Grünflächen geraten immer wieder in den Fokus. Gerade an Sommertagen und warmen Wochenenden liegt oft Müll neben den Mülleimern. Manche Menschen bringen auch ihren Hausmüll mit und legen ihn neben die Mülleimer. Das geht natürlich nicht.“ Deswegen hat sein Team sich jetzt Unterstützung geholt: Drei Kolonnen der GBH, der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herne mbH, werden im Stadtgebiet für Sauberkeit sorgen. Rund 180.000 Euro lässt die Stadt Herne sich das kosten.

  • Kampagne für mehr Sauberkeit. © Frank Dieper, Stadt Herne

Müll neben den Containern kennt auch Entsorgung Herne. Vor allem wenn die Papiercontainer mit großen Kartons blockiert werden, stellen manche Menschen ihren Müll einfach daneben. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern wird vom Wind auch verteilt oder vom Regen aufgeweicht. Bislang gehen zwei Mülldetektive den Abfallsündern nach, bald sollen es vier sein. Wer wilde Müllkippen entdeckt, kann sie direkt bei Entsorgung Herne melden.

Der KOD spricht Müllsünder an

„Wir sind die Augen und Ohren vor Ort, die mit den Bürgerinnen und Bürgern Kontakt haben“, sagt Bernd Adler vom Kommunalen Ord-nungsdienst (KOD). Er und sein Kollege Jörn Wieler gehen regelmäßig Streife und sprechen auch Bürgerinnen und Bürger an, die Müll liegen lassen. Nicht alle zeigen sich einsichtig, manche werden aggressiv, wenn man sie bittet, ihren Müll wegzuräumen. „So ein Verhalten kann nicht akzeptiert werden. Das ahnden wir konsequent“, unterstützt Dr. Dudda seine Mitarbeiter. Sieben neue Kolleginnen und Kollegen hat der KOD fest einstellen können. Zwei weitere, die vor allem am Buschmannshof und am Herner Bahnhof für Sauberkeit und Ordnung sorgen, werden noch gesucht. Am Hauptbahnhof in Wanne setzt die Bahn eigene Mitarbeiter ein.

Auch das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) setzt sich für Sauberkeit in der Stadt ein. „Die Jugendlichen sprechen das Thema immer wieder von sich aus an und planen Müllsammelaktionen. Wegen der Corona-Krise mussten wir unsere geplante Aktion leider verschieben“, berichtet Armin Kurpanik, der das KiJuPa leitet.

Bus und Plakate machen aufmerksam

Um alle Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren, hat die Stadt Herne Aufkleber und Plakate in der Stadt verteilt. Ein Bus der HCR fährt mit dem Kampagnenmotiv umher und erinnert die Menschen daran, auf ihre Umwelt zu achten. Auch wenn noch nicht alle Ecken sauber glänzen, die gemeinsame Arbeit an einer sauberen Stadt hat sich bereits gelohnt. „Herne ist sauberer geworden“, resümiert Dr. Dudda. „Wir haben über 100 zusätzliche Mülleimer aufgestellt, vier Müllldetektive und zusätzliche Kräfte, die sich um Sicherheit und Sauberkeit kümmern. Und wenn wir internationalen Besuch in Herne empfangen, wird die Sauberkeit unserer Stadt gelobt.“ Mehr zur Sauberkeitskampagne und Kontakt zu den Ansprechpartnern gibt es unter herne.de/blitzblank.

Nina-Maria Haupt