Herne entwickelt sich vorbildlich
Eine vorbildliche Stadtentwicklung hat Staatssekretär Gunther Adler aus dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat der Herner Innenstadt attestiert. Am Mittwoch, 13. Februar 2019, besuchte er Herne-Mitte und traf sich zu einem Stadtrundgang mit Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, Dr. Jürgen Bock, Prokurist der Stadtwerke Herne, Alexander Rychter, dem Vorsitzenden des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V., Geschäftsführern von Wohnungsgesellschaften und –genossenschaften sowie Investoren.
„So breit aufgestellt habe ich das selten in Deutschland erlebt“
Dabei informierte Adler sich über Pläne zum Umbau der Innenstadt, über Innovation City und die Stadtentwicklung, die in Herne viele Beteiligte einbezieht. „Ich bin sehr angetan, dass man hier eine integrierte Stadtentwicklung im besten Sinne des Wortes macht. Dass man die Bürgerinnen und Bürger mitnimmt, dass man die Mieter mitnimmt, dass man an das bezahlbare Wohnen in einer lebenswerten Stadt denkt, dass man an Klimaschutz denkt, wenn man über neue Mobilitätskonzepte in der Innenstadt spricht. So breit aufgestellt habe ich das selten in Deutschland erlebt. Das hat wirklich Vorbildwirkung und ich würde es gerne weitergeben an andere Oberbürgermeister oder an die Bauministerkonferenz mit den Länderministern. Das ist etwas, was man in die Breite tragen soll“, so das Fazit des Staatssekretärs.
Kein Stillstand in Herne
„Wir haben in Herne einen Mix aus Stadterneuerung, Innovation City, ein bisschen Gründergeist und einer guten Zusammenarbeit“, erläuterte Dr. Dudda das Konzept, mit dem die Lebensqualität in Herne auf umweltschonende Weise verbessert werden soll. „Die Herner haben den Stillstand satt“, deswegen müsse man gemeinsam anpacken.
Begonnen hatte der Rundgang im Innovation-City-Büro, wo Thore Müller seit Beginn des Jahres Hausbesitzer berät, wie sie ihre Immobilie klimagerecht umbauen können. Außerdem informiert er über Fördergelder. Die nächste Station war der Europaplatz, wo Dr. Dudda die Umbaupläne vorstellte. Unter anderem gehören dazu der Neubau des Gemeindehauses und die Verkleinerung des Adler-Gebäudes. „Wir öffnen den Blick auf die Herner Innenstadt“, so Dr. Dudda.
Klaus Karger von der Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd (WHS) erklärte, wie der Häuserblock an der Bochumer Straße zugleich schöner und energiesparender werden soll. Dabei plane die WHS, die Mieten um höchstens einen Euro pro Quadratmeter zu erhöhen. Dass die Preise bei Sanierungen nicht zu sehr steigen sollten, ist auch Adler ein Anliegen: „Bezahlbares Wohnen und Umweltschutz müssen Ziele auf Augenhöhe bleiben“, betonte er.
Die Innenstadt soll umweltfreundlich werden
Auch Gernot Engler, dessen Firma das City Center gehört, berichtete über die laufenden Bauarbeiten, die unter anderem Heizkosten sparen und das Zentrum attraktiver machen sollen. Aber auch emissionsfreie Citylogistik ist inzwischen in die Herner City eingezogen, denn UPS hat dort einen Hub, eine Station eingerichtet, wo Pakete auf elektrisch betriebene Lastenräder umgeladen werden. Mit diesen beliefern Paketboten die Kunden in der Innenstadt. Langfristig sollen ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge dort unterwegs sein, so die Pläne der Stadt.
Fortschritte am Robert-Brauner-Platz
Durch die Bahnhofstraße ging es weiter zum Robert-Brauner-Platz, wo Thomas Binsfeld die Pläne der Landmarken AG für das ehemalige Karstadt-Haus vorstellte. Dieses soll Ende Februar vollständig entkernt sein, anschließend sollen die Arbeiten an der Fassade beginnen. „Dann wird man auch sehen, dass etwas passiert“, so Binsfeld.
Schließlich berichtete Heinrich Beestermöller von der gerade abgeschlossenen Sanierung des Stadthauses an der Bahnhofstraße 64. Gab es dort vor einiger Zeit noch leere Ladenlokale, sind dort in den vergangenen Monaten ein Café und zwei Redaktionen eingezogen. Auch Wohnangebote der Caritas und Mietwohnungen der gehobenen Kategorie hat Beestermöller im ehemaligen Stadtwerkehaus angesiedelt. Die Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Einkaufen soll die Herner Innenstadt langfristig beleben.
Nach einem intensiven Austausch über Entwicklungen und Chancen, von denen Herne profitieren soll, resümierte Oberbürgermeister Dr. Dudda: „Ich freue mich, dass Herr Adler hergekommen ist und mir mit seinem Sachverstand Tipps gibt, was wir in Herne noch bewegen können.“
Nina-Maria Haupt