Stadtplanung

Herne für Fahrradfreundlichkeit ausgezeichnet

8. Dezember 2014 | Freizeit Gesellschaft

PK_Fahrradliche Stadt_web©Stadt Herne, Michael Paternoga Freuten sich über die Auszeichnung (v.l.): Thomas Semmelmann, Dezernent Karlheinz Friedrichs und Fachbereichsleiter Josef Becker. ©Stadt Herne, Michael Paternoga

Schon im Jahr 2007 wurde Herne Mitglied in der AGFS. Am 1. Dezember 2014 wurde die Mitgliedschaft bis 2021 verlängert. Die beteiligten Städten müssen alle sieben Jahre einen neuen Antrag stellen und beweisen, dass sie aktiv und kontinuierlich eine fahrradfreundliche Stadtplanung im Blick haben. So wie es in Herne der Fall ist. Umwelt-Dezernent Karlheinz Friedrichs freute sich sichtlich über die entsprechende Urkunde aus Düsseldorf: „Die Auszeichnung ist kein Selbstläufer", betonte der Stadtrat. Denn nicht jede Stadt durfte sich über eine Verlängerung freuen. Die Projekte, die in Herne bereits umgesetzt wurden und in Zukunft noch auf der Agenda stehen, haben die Jury überzeugt. Friedrichs erinnerte an die große Bedeutung, die das Radfahren inzwischen im Bereich der Nahmobilität einnimmt. Darüber hinaus spielt natürlich auch die Klimafreundlichkeit eine wichtige Rolle.

Bei jeder baulichen Maßnahme im Straßenverkehr achtet auch der Fachbereich Tiefbau und Verkehr auf optimale Rahmenbedingungen für die Radler. Wie so eine Maßnahme aussehen kann, beschrieb Fachbereichsleiter Josef Becker am Beispiel der Rathausstraße. „Als wir die Straße von vier aus zwei Spuren angelegt haben, hatten alle Angst, dass der Verkehr zum Erliegen kommt." Doch das war nicht der Fall. Durch Ummarkierungen und Umbauten im Straßenkörper wurde die vierstreifige Rathausstraße auf zwei Fahrstreifen zuzüglich der Abbiegefahrstreifen in den Knotenpunktzufahrten reduziert. Dadurch konnte ein durchgängiger Radstreifen realisiert werden. An den Knoten Rathausstraße/ Kolpingstraße und Rathausstraße/ Hermannstraße wurden die Lichtsignalanlagen entfernt und konnten zu vorfahrtgeregelten Knoten umgebaut werden.

Als weiteren Punkt erinnerte Becker an die Öffnung von Einbahnstraßen. Im Rahmen einer Bestandsanalyse hat die Stadt Herne alle vorhandenen Einbahnstraßen auf eine potentielle Möglichkeit zur Öffnung für den Radverkehr in Gegenrichtung untersucht. In einem ersten Schritt wurden bereits die Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet, bei denen kein wesentlicher Planungs- / Investitionsbedarf erforderlich war.

Auch Thomas Semmelmann, der Radbeauftragte der Stadt Herne, hatte sich für eine Verlängerung der Mitgliedschaft eingesetzt. Mit einer ganzen Reihen von Maßnahmen dokumentierte er, dass Herne in Sachen Fahrradfreundlichkeit sehr gut aufgestellt ist: Unter anderem wies er auf das Projekt „Mit dem Rad zur Arbeit" hin, dem Radführer Kulturkanal und dem Fahrradverleihsystem metropolradruhr.