Sirenen

Herne ist auf den Ernstfall vorbereitet

8. September 2022 | Gesellschaft

„Es ist uns in Herne wichtig, am Warntag teilzunehmen. Wir wollen die Funktionsfähigkeit der Sirenen testen, die Wahrnehmbarkeit überprüfen und die Bevölkerung für Alarme sensibilisieren. Nach dem Ende des kalten Krieges hatten alle Städte ihre Sirenen abgebaut. In Herne gab es noch eine Sirene. Ab 2017 hat Herne angefangen, das Sirenennetz wieder aufzubauen. Insgesamt 26 Sirenen sind notwendig, damit sie überall im Stadtgebiet gut zu hören sind“, erklärte Feuerwehrdezernent Dr. Frank Burbulla.

  • Dezernent Dr. Frank Burbulla erklärt die Wichtigkeit des Warntags. ©Frank Dieper, Stadt Herne

13 Sirenen sind schon im Vollbetrieb, zwei weitere sind bereits installiert. Für einige Sirenen müssen noch geeignete Orte gefunden werden, zum Beispiel auf Hausdächern. Voraussichtlich Ende des Jahres soll das komplette System stehen. Dann kann die Feuerwehr nicht nur in der ganzen Stadt Alarm auslösen, sondern auch einzelne Stadtteile warnen.

Warnung vor großen Gefahren

Die Sirenen sollen vor Gefahren warnen, zum Beispiel vor Überschwemmungen oder Großbränden. Das Warnsignal ist ein Ton, der eine Minute lang lauter und leiser wird. Bei Entwarnung gibt es eine Minute lang einen Dauerton. Der Probealarm wurde durch einen Dauerton für Entwarnung angekündigt, dann folgte der heulende Alarm und wieder der Dauerton für die Entwarnung. Bei einem echten Alarm ist die Bevölkerung aufgefordert, sich über Radio oder Autoradio zu informieren und vorsichtshalber die Fenster und Türen schließen. Das dient der Vorsicht, falls Brandrauch oder giftige Stoffe in der Luft liegen sollten, erläuterte der Leiter der Feuerwehr Marco Diesing.

Testlauf für den Ernstfall

Das Land NRW hatte den landesweiten Warntag beschlossen, weil der bundesweite Warntag 2022 in den Dezember verschoben werden musste. Da im Dezember schon mehr als anderthalb Jahre seit dem letzten Warntag vergangen sein werden und in der Zwischenzeit viele neue Sirenen in NRW installiert wurden, sollte es schon vorher einen NRW-weiten Probelauf geben.

„Die technische Erprobung der Sirenen ist wichtig. Nur wenn das regelmäßig getestet wird, kann auch die Funktion und Zuverlässigkeit überprüft werden. Bei einem landesweiten Sirenenprobealarm möchten wir gleichzeitig noch die Reichweite für das Thema nutzen, damit die Bürgerinnen und Bürger auch etwas mit den Sirenentönen anfangen können", so Landesinnenminister Herbert Reul.

Warnung auf verschiedenen Kanälen

„Die Sirene ist nur eines von vielen Warnmitteln. Auch mit der Einführung von Cell Broadcast brauchen wir weiterhin einen Warnmix, um möglichst viele Menschen in kürzester Zeit auf den unterschiedlichsten Wegen zu erreichen. Die Wahrheit ist: wir werden nie alle erreichen können. Aber je mehr unterschiedliche Warnmittel wir einsetzen, desto größer ist die Anzahl derer, die wir erreichen können. Und wenn jemand eine Warnung zweimal oder dreimal erreicht, gilt immer noch der alte Spruch „besser doppelt als gar nicht““, sagte Reul.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Landesinnenministeriums www.warnung.nrw

Nina-Maria Haupt