Impfzentrum

Herne ist bereit für die Impfungen 

22. Dezember 2020 | Gesellschaft

Sichtbares Zeichen für den Start der Impfungen ist das eigens dafür eingerichtete Impfzentrum in der Sporthalle am Revierpark Gysenberg. „Mit dem Beginn der Impfungen habe ich erstmals eine zarte Hoffnung auf eine Trendwende - wenn wir uns alle weiter an die Regeln halten“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei der Besichtigung des nun einsatzbereiten Impfzentrums. Betreiber der Einrichtung ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Der Herner DRK-Geschäftsführer Dr. Martin Krause erklärte bei dem Vor-Ort-Termin für die Medien: „Wir kümmern uns um die Registrierung, organisieren die Wartebereiche, den Check-out und stellen Sanitätspersonal. Die eigentliche Impfung liegt in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen- Lippe (KVWL). Alle Beteiligten haben sehr gut zusammengearbeitet.“ Für die KVWL überzeugte sich Dr. Eckhard Kampe von der Funktionalität des Zentrums, das in gerade einmal drei Wochen von der Festlegung des Standorts bis zur Betriebsbereitschaft entstanden ist. „Dazu kann ich nur gratulieren“, zeigte er sich beeindruckt von der Einrichtung. Kampe leitet die für Herne zuständige Bezirksstelle der KVWL in Bochum. Tatsächlich erinnert auf der gut 1.000 Quadratmeter großen Hallenfläche kaum noch etwas daran, dass hier sonst Sport getrieben wird. Lediglich die Basketballkörbe an den Wänden deuten darauf hin.

  • ©Frank Dieper, Stadt Herne

Das Zentrum ist nach dem Einbahnstraßenprinzip aufgebaut. Nach der Registrierung am Eingang erfolgt ein Anamnesegespräch und eine Aufklärung über die Impfung, danach folgt die Spritze in einer der Impfstraßen. Ehe es wieder nach Hause geht, bleiben die Geimpften noch für eine halbe Stunde zur Beobachtung in großen Wartebereich. Dann verlassen sie nach dem Check-out über einen separaten Ausgang die Einrichtung. Am Ende wird es eine Kapazität von 600 Impfungen pro Tag haben. Dafür sorgen vier so genannte Impfstraßen in denen der Piks mit der Nadel erfolgen wird. In Betrieb sein soll das Impfzentrum von Montag bis Sonntag je zwölf Stunden am Tag.

Auch wenn das Impfzentrum in den Startlöchern steht, wird es noch bis in den Januar dauern, ehe dort die ersten schützenden Spritzen gesetzt werden. Zunächst erfolgen nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Impfungen in den Senioreneinrichtungen. Der ärztliche Leiter des Impfzentrums, Dr. Heinz-Johann Struckhoff, wird in der Einrichtung Koppenbergs Hof am 27. Dezember die ersten Corona-Impfungen in Herne durchführen.

Im Impfzentrum wird es keine Impfungen ohne Termin geben. Diese werden über die KVWL koordiniert. Ab dem 4. Januar soll eine Terminvorgabe möglich sein, in der Reihenfolge werden die Bevölkerungsgruppen nach den Empfehlungen der STIKO geimpft. Mit der Zeit wird immer mehr Serum verfügbar sein und dann sollen die Impfungen wie üblich auch in den Praxen der niedergelassenen Ärzte durchgeführt werden.

Lutz Mahle, Vertreter von Dr. Struckhoff in der ärztlichen Leitung des Impfzentrums, mahnt bei aller Freude über den Beginn der Impfungen trotzdem weiter zu großer Vorsicht. Der Grund: Erst mehrere Tage nach der erforderlichen zweiten Impfung setzt der Schutz ein. Also gilt es auch weiterhin Masken zu tragen, Abstand zu halten und Hygiene walten zu lassen.