OB Dudda zum Tod des Altkanzlers / Erinnerung an seinen Besuch im Jahre 1976

Herne trauert um Helmut Schmidt

10. November 2015 | Gesellschaft

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda zum Tod des ehemaligen Bundeskanzlers: "Helmut Schmidt war stets zur Stelle, wenn es um politische Orientierung in Deutschland ging. Für mich war er ein Vorbild, weil er auch vor großen Herausforderungen nicht kapitulierte. Dabei nahm er auch Widerstand in Kauf, wenn er von der Richtigkeit des Weges überzeugt war."

  • Helmut Schmidt landet mit dem Helikopter im Stadion Strünkede, um dann die paar Meter zur Halle am Westring zurück zu legen. © Bildarchiv der Stadt Herne.
Christel Mannke, Herner Bürgermeisterin von 1991 bis 1999, ist Schmidt sogar mal in Herne begegnet. Sie war am 25. Mai 1976 in der Sporthalle am Westring bei einer Wahlveranstaltung des SPD-Unterbezirks dabei, bei der Schmidt eine engagierte Rede hielt. "Ich habe Brötchen für ihn geschmiert", erinnert sie sich. Schmidt war mit dem Helikopter im Strünkeder Stadion gelandet und war die paar Hundert Meter bis zur Sporthalle zu Fuß gegangen. Dort begrüßte er den damaligen Landtagsabgeordneten und späteren Oberbürgermeister Willi Pohlmann und die SPD-Abgeordneten im Bundestag und Landtag. "Westfalia Herne steht ja nicht so überzeugend, aber die Wahlergebnisse dieser Stadt sind Spitzenklasse", sagte er laut Zeitungsreporter. Die Zeitung weiter: "Ohne Jacke, im weißen offenen Hemd erlebten die Herner einen vitalen Bundeskanzler, der seinen Wahlkampf mit Witz und Intelligenz führt."

"Meinen Frieden mit ihm geschlossen"

Christel Mannke erinnert sich, dass sie später "Schwierigkeiten mit Schmidt hatte wegen des Nato-Doppelbeschlusses". Sie selbst nahm mit ihren Kindern an der Friedensdemo in Bonn teil. "Ich habe erst meinen Frieden mit ihm geschlossen, als er nach den Wochen von Mogadischu und der Schleyer-Entführung mit Tränen in den Augen berichtete, wie schwer ihm die Entscheidung gefallen war, Härte zu zeigen."

Text: Horst Martens

Fotos: Bildarchiv der Stadt Herne