Herne 2025

Herne und das Ruhrgebiet sind Innovationsgebiet

31. Juli 2020 | Ausgabe 2020/2

Fahrzeugbauer Tropos Motors Europe hat in Herne einen Zukunftsstandort gefunden

Das Unternehmen Tropos Motors Europe fertigt auf dem ehemaligen Heitkamp-Gelände mitten in Herne elektrische Nutzfahrzeuge der sogenannten Klasse L7E. Warum das ein Zukunftsmarkt ist und was Herne als Standort besonders attraktiv macht, erklärt Geschäftsführer Markus Schrick im Interview.

inherne: Herr Schrick, warum haben Sie sich entschieden, ausgerechnet kompakte elektrische Nutzfahrzeuge zu bauen?
Markus Schrick: Die ganze Welt redet von Downsizing und von Elektrifizierung. Wir sehen ein großes Potenzial für kleinere Fahrzeuge. Unser Tropos ABLE hat eine Straßenzulassung, kann aber auch in Hallen und Gebäuden fahren, weil er so kompakt ist.

inherne: Wie sieht der Zukunftsmarkt für Nutzfahrzeuge Ihrer Meinung nach aus?
Markus Schrick: Kommunen und Unternehmen sind bestrebt, immer stärker emissionsfrei zu fahren und das Lärmniveau zu senken. Außerdem wird es in Zukunft sehr stark um vernetzte Mobilitätsdienstleistung gehen. Deshalb bieten wir nicht nur ein neues Fahrzeug an, sondern auch digitale Lösungen rund um den Tropos ABLE.

„Kommunen und Unternehmen sind bestrebt, immer stärker emissionsfrei zu fahren und das Lärmniveau zu senken.“

inherne: Und wieviel Deutschland steckt in einem ABLE?
Markus Schrick: Rund 650 Komponenten sind es, die wir zu einem großen Teil aus Deutschland und Europa beziehen, aber auch aus den USA und China.

inherne: Und in welche Länder verkaufen Sie die fertigen Fahrzeuge?
Markus Schrick: Wir haben die weltweiten Vertriebsrechte mit Ausnahme von Nordamerika, Großbritannien und Israel. Dort ist Tropos USA aktiv. Wir starten auf dem deutschen Markt und werden danach sukzessive in weitere europäische Märkte gehen. Die Fahrzeuge, die wir dort vermarkten, werden aber alle in Herne gefertigt.

inherne: Was war für Sie der Grund, nach Herne zu kommen?
Markus Schrick: Erstens ist das Ruhrgebiet ein Innovationsgebiet, besonders für Mobilität. Zweitens liegt Herne sehr verkehrsgünstig. Drittens, und das ist der wichtigste Grund, gibt es in Herne viele hochqualifizierte Arbeitskräfte.

inherne: Wie sieht Ihre Zusammenarbeit mit den umliegenden Hochschulen und Unternehmen aus?
Markus Schrick: Wir sind Mitglied im Herner Ruhr Valley Cluster und interessiert an Innovationen im Bereich Fahrzeuge und Digitalisierung. In diesem Netzwerk werden wir unsere Geschäftsmodelle für den Standort Herne kontinuierlich weiterentwickeln.

Text: Nina-Maria Haupt    Fotos: Frank Dieper