Förderung

Herne wird EU-Projektpartner und mit über 300.000 Euro gefördert

3. April 2023 | Wirtschaft
©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Das Projekt wird erste Elemente für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning beinhalten und maßgeblich zur Entwicklung neuer Technologien beitragen. Das Alleinstellungsmerkmal des Projekts besteht darin, dass es aktuell noch keine Lösung gibt, die das Zusammenspiel von Daten aus unterschiedlichen Bereichen ermöglicht.

Auch die Bürger*innen und die Herner Wirtschaft profitieren von dem komplexen EU Projekt. Langfristig tragen die Ergebnisse dazu bei, dass die Verkehrsinfrastruktur verbessert und mögliche Staus rechtzeitiger erkannt werden. Außerdem erhalten Unternehmen dank des Projekts Innovationen aus erster Hand, um neue Lösungen entwickeln zu können. Auch ein Plus an Sicherheit ist aufgrund frühzeitiger Warnungen zu erwarten. Hierbei geht es um die Nutzung von künstlicher Intelligenz zur Vermeidung von Krisensituationen bei Großveranstaltungen. Zugleich wird der Datenaustausch zwischen Kommunen zukünftig optimiert.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda: „Mit dem EU Förderprojekt können wir in Herne viel Gutes bewegen: Daten und KI tragen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und zu mehr Sicherheit dank intelligenter Notfallprävention bei. Daher freut es mich, dass wir erstmals Teil eines EU Digitalisierungsprojekts geworden sind und diese Fördermittel zum Ausbau unserer Digitalkompetenzen einsetzen können.“

„Wir wollen mit Hilfe der Digitalisierung dazu beitragen, dass Herne eine lebenswertere Stadt wird“, betont Pierre Golz, Leiter des Fachbereichs 16 Digitalisierung. „Aufbauend auf dem Open Data Gedanken und den Pionierleistungen des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr gehen wir in dem Projekt noch einen Schritt weiter und nutzen in unserem Reallabor der Stadt sogenannte hochwertige Datenkommunikation (high value data communication). Die Stadt Herne könnte somit innerhalb des Konsortiums maßgeblich an der Ausgestaltung zukünftiger Digitalstandards für Städte in ganz Europa mitwirken.“

Neben achtzehn weiteren Projektpartnern aus acht verschiedenen EU Ländern gehört auch die Herne.Digital GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Herne, zu dem Konsortium. Des Weiteren zählen auch die Städte Neapel (Italien), Cartagena (Spanien), Molina (Spanien) und die Region um Athen (Griechenland) sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Litauen, Belgien und den Niederlanden zu den Projektteilnehmern.

Langfristig betrachtet trägt das EU-Projekt dazu bei, dass die Qualität der Straßen in Herne dauerhaft verbessert und die Belastungen durch Bauzeiten verringert werden. Die Bürger*innen und Verkehrsteilnehmende bekommen zukünftig mehr Informationen, da im Zuge der kontinuierlichen Befahrungen Informationen wie Verkehrsbelastung, Verkehrsfluss, Parken am Straßenrand oder Verkehrsschilder erfasst werden können. Informationen zu den aktuellen und geplanten Baumaßnahmen können perspektivisch über die Herne-App an Bürger ausgespielt werden.

Darüber hinaus werden verbesserte Mobilitätsangebote und die Erhöhung der Sicherheit rund um die Cranger Kirmes Gegenstand des mehrjährigen Projekts sein.

„Mit Hilfe von KI und digitalen Daten möchten wir die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöhen. Es geht uns als Ordnungsbehörde innerhalb dieses Projektes insbesondere um drei Bereiche: Die Nutzung der Daten aus der Parkplatzdigitalisierung für Verkehrsraumüberwachung. Zweitens könnte uns ein KI-System zukünftig anonymisierte Daten liefern, um auf öffentlichen Plätzen auffällige Verhaltensformen wie Menschenansammlungen zu erkennen. Und drittens möchten wir beide Ansätze bei Großveranstaltungen und hier natürlich in erster Linie auf der Cranger Kirmes nutzen“, erklärt Werner Friedhoff, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Ordnung.

Roberto Di Bernardo, Head of Open Government R&I Group beim italienischen Unternehmen Engineering Ingegneria Informatica S.p.A., erklärt: „BeOpen befasst sich mit einem für die Europäische Kommission relevanten Thema: die tatsächliche Implementierung von hochwertigen Datensätzen, die der lokalen Wirtschaft in Europa neuen Auftrieb geben können. Darüber hinaus folgt das Projekt der Linie früherer Projekte der Connecting Europe Facility, deren Kern der FIWARE Context Broker ist. An dieser Stelle hatten wir das große Vergnügen, unsere fruchtbare Zusammenarbeit mit der Stadt Herne zu beginnen: Pierre Golz, von der Stadt Herne und Roberto Di Bernardo von Engineering Ingegneria Informatica SpA leiten gemeinsam das Smart City Domain Committee der FIWARE Foundation, das darauf abzielt, mit Hilfe der FIWARE-Technologie konkrete Auswirkungen für die Akteure in den Städten zu erzielen.“