Herner Bürger wollen Flüchtlingen helfen
Nun ist die Zahl offiziell: 97 Flüchtlinge sind in der Sporthalle der Gesamtschule Wanne angekommen – unter ihnen 37 Personen weiblichen und 60 Personen männlichen Geschlechts.
35 Personen sind noch minderjährig – das jüngste Kind ist erst fünf Monate alt. Auf der Liste stehen 23 Personen aus Serbien, 22 aus Syrien, elf aus Mazedonien, zehn aus Albanien, neun aus dem Irak, fünf jeweils aus Algerien und dem Kosovo, vier aus Eritrea, je drei aus Palästina und Russland, jeweils eine aus Tunesien und Aserbaidschan.
Tolles Engagement
Währenddessen haben zahlreiche Bürger ihre Bereitschaft signali-siert, den am Donnerstag in Herne angekommenen Flüchtlingen zu helfen. Unter den hilfsbereiten Menschen sind auch viele junge Leute, vorwiegend Schüler, die spontan Sammelaktionen starteten und bei den Hilfsorganisationen nachfragten, wo sie sonst noch helfen können. Viel gesammelt hat zum Beispiel die Schülervertretung der Gesamtschule Wanne – ein tolles Engagement!
Deshalb nennt die Stadt Herne Adressen, an denen Bürger Sachspenden abgeben können:
Zentrale Sammelstelle für Spielzeug: Kinderschutzbund
Kleiderladen und Büro: Mo, Di, Do, Fr 10.00 - 13.00 Uhr; Mi 16.00 - 18.00Uhr, Straßburger Str. 2, 44623 Herne, Tel.: 02323-54622. - Bei der Abgabe erwähnen, dass die Spende für die Flüchtlinge gedacht ist. (Bitte die Spenden nicht an der Sporthalle der Gesamtschule abgeben – der Kinderschutzbund sichtet, sortiert und hilft beim Verteilen).
Anlaufsstellen für weitere Sachspenden
Stadtteilzentrum Zeppelin „Klamottenkiste“
Zeppelinstr. 1, 44651 Herne, 02325 60840
Mo – Do 9:00 – 12:30 und 13:00 – 15:00 Uhr
Kleiderladen Wanne (Caritas)
Friedgrasstr. 16d, 44652 Herne, 02325 376781
Di 9:00 – 12:00 Uhr, Do 15:00 – 17:00 Uhr
Kleiderkammer DRK
Von-der-Heydt-Str. 59a, 44629 Herne, 02325 / 969 500
Do 14-16 Uhr.
Daneben gibt es auch die Möglichkeit zu Geldspenden:
Caritasverband Herne / Kontonummer: 1065903 / Herner Sparkasse /
BLZ 43250030 / Stichwort “Flüchtlinge”
In der kurzen Zeit so schnell wie möglich gehandelt
Auf Bitte der Bezirksregierung Arnsberg musste die Stadt Herne inner-halb von zwölf Stunden die Unterbringung von rund 100 Flüchtlingen organisieren. Der Grund für diese Notfall-Maßnahme: Die fünf Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes sind an die Grenzen ihrer Kapazitäten gelangt.
Absoluter Ausnahmefall
Die Unterbringung von 100 Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten ist ein absoluter Ausnahmefall für zwei bis drei Wochen. Die Stadt Herne ist in diesem Zeitraum provisorische Aufnahmestelle des Landes.
Sporthalle für Fälle wie diese vorgesehen
Die Sporthalle an der Stöckstraße ist mit ihren dort eingelagerten Feld-betten gerade für solche Notfälle vorgesehen: Wenn innerhalb sehr kurzer Zeit Menschen eine Bleibe finden müssen, können dort schnell Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Der Normalfall sind feste Zuweisungen
Die Flüchtlinge bleiben nur etwa drei Wochen. Danach werden sie von der Erstaufnahmestelle endgültig den Kommunen zugewiesen, die sie dann zunächst in den dafür vorgesehenen Übergangsheimen und Wohnungen unterbringen.
Flüchtlinge wohnen im Übergangsheim und in Wohnungen
Die noch vorhandenen Kapazitäten in den städtischen Übergangshei-men Hernes müssen für die „festen Zuweisungen“ des Landes vorge-halten werden. Wie bekannt, handhabt die Stadt ein flexibles System: Die Flüchtlinge kommen zuerst in die Übergangsheime und beziehen in vielen Fällen danach eine Wohnung. Da Herne die Zuweisungsquote von 100 Prozent noch nicht erfüllt hat, ist demnach bald mit einer weiteren Zuweisung von Flüchtlingen zu rechnen.