Sportlerehrung

Herner EV ist erneut Mannschaft des Jahres

14. März 2016 | Freizeit Gesellschaft

Herner Triathlon Team 11 feiert auf Mallorca

Entsprechend groß war der Jubel im Fan-Lager des HEV. Denn das Team um Trainer Frank Petrozza verteidigte damit den Titel aus dem Vorjahr. Schon bei der Sportlerehrung 2014 landete der HEV nach dem Votum der Wähler auf Rang eins und durfte den Siegerscheck von Sparkassenchef Hans-Jürgen Mulski entgegennehmen. Diesmal gaben gleich 2150 Wähler ihre Stimme ab. „Ein neuer Rekord", wie ein gutaufgelegter Hansch vor rund 400 Gästen verkündete. 1788 Punkte (13,9 Prozent) wuchteten den traditionsreichen HEV auf den Thron. Über 1543 Punkte (12 Prozent) freuten sich die Aktiven des Herner Triathlon Team 11. Der zweite Platz wurde sogar auf Mallorca kräftig gefeiert. Die Topathleten des Vereins bereiten sich dort gerade im Trainingslager auf die neue Saison vor. Und die hat es in sich. Nach fünf Aufstiegen in Folge starten die Extremsportler zum ersten Mal in der jungen Vereinsgeschichte in der 2. Bundesliga. Wer die ehrgeizigen Jungs um Maik Bernhardt und Co. kennt, weiß, dass sie auch dort nicht vorhaben, als Zweite über die Ziellinie zu laufen. Der Aufstieg war ein riesiger Erfolg. „Ihr seid wirklich Aushängeschilder für die Stadt Herne", betonte Hansch im Gespräch mit Sven und Katharina Abbing. Die beiden Triathleten erhielten für ihre tollen Einzelleistungen auch die Sportehrenplakette in Gold.

  • Hatten viel zu erzählen: Moderator Werner Hansch und Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda,. Frank Dieper, Stadt Herne

SV Hosterhausen bejubelt dritten Platz

Wie Goldjungs fühlten sich auch die Fußballer des SV Holsterhausen. Der dritte Platz (1335 Stimmen, 10,3 Prozent) bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres wurde mindestens so laut gefeiert, wie der Aufstieg in die Kreisliga A und der überraschende Einzug ins Kreispokalfinale. Die Mannschaft von Trainer Andreas Meise hatte an diesem feierlichen Abend natürlich die Trikots zu Hause gelassen, den Fotografen präsentierte man sich in weißen Hemden und schwarzen Krawatten.

100 Sportlerinnen und Sportler ausgezeichnet

„Wir sind stolz auf unsere Herner Ausnahmeathleten." Auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ließ es sich natürlich nicht nehmen, allen Aktiven und den vielen Menschen, die oft im Hintergrund stehen, den Sport aber erst möglich machen, für ihren Einsatz zu danken. Bei seiner ersten Sportlerehrung hatte er gemeinsam mit dem Sportausschuss-Vorsitzenden Kai Gera und dem SSB-Chef Hans-Peter Karpinski viele Medaillen zu verteilen. 100 Männer und Frauen aus 22 Vereinen und 18 verschiedenen Sportarten wurden mit der Ehrenplakette in Bronze, Silber und oder Gold ausgezeichnet.

OB dankt Vereinen für ihre Willkommenskultur

Der OB verneigte sich aber nicht „nur" vor den Erfolgen, sondern auch vor der Art und Weise wie die Vereine und der Stadtsportbund mit der Flüchtlingssituation und den fehlenden Hallenstunden umgegangen sind. „Sie haben eine außerordentliche Leistung vollbracht. Sie haben fabelhaft reagiert. Sie haben gesagt, wir setzen uns gemeinsam mit der Stadtverwaltung zusammen, um auf die große logistische Herausforderung zu reagieren." Für die Vereine war die Situation nicht immer leicht. Umso mehr freute sich das Stadtoberhaupt darüber, dass die Herner Sportfamilie viele Aktionen mit und für die Flüchtlinge auf die Beine stellte und so einen wichtigen Beitrag zur Willkommenskultur leistete. „Sie können alle stolz sein, auf das, was sie geschafft haben." Schon zuvor war es Werner Hansch, der den Sport als ideales Medium für Integration bezeichnete: „Der Sport ist der Stoff und der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält."

Vier WM-Titel für Helga Reich

Der beliebte Moderator erblickte im Kulturzentrum viele bekannte Namen. Es sind Namen wie Helga Reich – die Herner Schwimmlegende. Allein 2015 gewann die 80-Jährige in ihrer Altersklasse vier Weltmeistertitel. Oder Constanze Siering. Die Ruderin des RV Emscher wurde bei der Weltmeisterschaft Vierte im Vierer ohne Steuerfrau und saß schon bei den Olympischen Spielen 2012 in London im Boot des Deutschen Ruderverbandes. Spitzensport und Breitensport – die Hernerinnen und Herner wissen auf vielen Schauplätzen zu überzeugen. Das wurde auch bei der Ehrung für besondere Verdienste um den Sport deutlich. Hier wurden mit Marianne Roßmeier (TV Röhlinghausen), Jürgen Camus (Herner TC), Lutz Baumgart (Canu-Touring Wanne), Heinz Gerhardt (Schützenverein St. Hubertus), Helmut Dierks (Baukauer TC) und Rüdiger Frackmann (Baukauer TC) fünf Männer und eine Frau für ihre langjährige ehrenamtliche Treue zu ihrem Verein gewürdigt. Die Sonderehrung des OB gab es für Sören Rittmeier, Sebastian Sommer, Peter Rios-Pfannenschmidt (Team Ruhr-Uni, Hochschul-Europameister bei den EUSA-Games im Fußball), Reiner Katzula (TAV Germania Düsseldorf, Europameister im Gewichtheben), Marios Probst (Deutscher U-23-Meister über 1.500 Meter), Willi Hettrich (1. Platz in der Bundes-Rangliste im Cobigolf) und Kathrin Hegel (Polizei-Vize-Europameisterin im Tennis Einzel und Doppel).

SSB-Ehrenpreis für Helmut Sommer

Überzeugt hat auch Helmut Sommer. Und das nicht nur in einer Sportart oder in einer Funktion. Nein, der heute 81-Jährige kann auf eine beeindruckende ehrenamtliche Vita zurückblicken. Eine Vita, die ihm aus den Händen von SSB-Chef Hans-Peter Karpinski den SSB-Ehrenpreis für besondere Verdienste um den Sport einbrachte. Von 1952 bis 1980 war Sommer Handballspieler beim CVJM Herne, von 1967 bis 2016 Schiedsrichter. Im Handballkreis Emscher war er von 1987 bis 2001 Jugendwart. Mitglied im Skiclub Herne ist der Ehrenamtler seit 1959, von 1962 bis 2013 war er im Vorstand tätig. Auch im Westdeutschen Skiverband war auf Sommer Verlass. Von 1989 bis 2007 übernahm er den Sportwart Nordisch. Eine feste Größe war und ist der 81-Jährige auch im SSB: Er war Fachschaftsleiter Ski (1976 bis 2009), stellvertretender Fachschaftsleiter Handball (2005 bis 2014) und ist aktuell immer noch Kassenprüfer.

Tolles Rahmenprogramm im Kulturzentrum

Kräftigen Applaus gab es nicht nur für die Sportlerinnen und Sportler. Sehen lassen konnte sich auch wieder das Rahmenprogramm während der dreistündigen Veranstaltung. Noch vor dem offiziellen Beginn holte sich der eine oder andere Gast von dem Schiedsrichter Mister He eine gelbe Karte ab. Allerdings nur, um die Besucher noch schneller zu ihren Plätzen zu locken. Denn niemand sollte gleich zum Auftakt „High Five", die Tanzgruppe des Herner TC, verpassen. Viel Akrobatik gab es auch beim Auftritt der Cheerleader des Baukauer TC zu bestaunen, die ihre kleinen Körper nur so durch die Luft wirbelten. Jonglier-Elemente präsentierte das Duo „Blub & Fackelli", wobei „Blub" zuvor noch eine imposante Seifenblasen-Show für das Publikum parat hatte. Auch Tanz und Gesang durfte bei der Sportlerehrung natürlich nicht fehlen. Hier war auf das Gospelprojekt Ruhr Verlass. Die Young Vocals und die Gui-Dance Company sorgten gemeinsam für ordentliche Stimmung im Kulturzentrum.

Text: Michael Paternoga