Sicherheit

Herner Sicherheitstage – Polizei gibt Tipps

8. September 2016 | Gesellschaft

  • Zusammenarbeit: Polizei und Vertreter der Stadt Herne wollen Bürger besser vor Einbrechern schützen. © Frank Dieper, Stadt Herne

Gemeinsam wollen das Polizeipräsidium Bochum und die Stadt Herne den Bürgern helfen, sich zu schützen. „Wir legen großen Wert auf eine Ordnungspartnerschaft mit der Stadt“, betont der Leiter der Polizeiinspektion Herne, Frank Nows. Dass die Polizei und der Fachbereich Öffentliche Ordnung zusammen arbeiten, ist eine gemeinsame Idee der Bochumer Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier und des Herner Oberbürgermeisters Dr. Frank Dudda. Der Leiter der Herner Polizeiinspektion sieht darin große Chancen: „Ich will mit den Bürgern ins Gespräch kommen, denn es gibt viele Möglichkeiten, einen Einbruch zu verhindern.“ 45 Prozent aller Einbruchsdelikte, also fast die Hälfte, seien Versuchstaten, bei denen der Täter es doch nicht in das Gebäude schafft. „Täter konzentrieren sich heute darauf, schnell viele Häuser auszurauben, sind dabei aber weniger gründlich.“ Wenn es zu lange dauert, in ein Gebäude zu kommen, geben die Gesetzesbrecher schnell auf. Dieser Trend schlägt sich in der Statistik nieder: So würden wenige Einbrecher mehr Einbrüche verüben.

Wohnungen besonders gefährdet

Anders als häufig vermutet, steigen Einbrecher nicht bevorzugt in teure Einfamilienhäuser ein. „Es sind zunehmend Mehrfamilienhäuser betroffen, weil sie mehr Anonymität bieten. Wenn die Einbrecher klingeln, drückt irgendjemand meist die Tür auf. Und dann sind Personen im Haus, die da nicht hin gehören“, weiß Nows. Ein weiterer verbreiteter Irrtum sei, dass Flüchtlinge für den Anstieg der Einbrüche verantwortlich seien. Das sei nicht der Fall.

Der Grund, dass Einbrecher gerade Herne heimsuchen, hat vor allem mit Struktur und Lage der Stadt zu tun: Das Ruhrgebiet ist dicht besiedelt und bedeutet für Einbrecher viele Gelegenheiten auf engem Raum. Durch die vielen Autobahnen können reisende Banden schnell fliehen. Außerdem gibt es in Herne viele Mehrfamilienhäuser und Siedlungen, die bei den Einbrechern sehr beliebt sind.

Die Herner Polizei hat nun regelmäßig sogenannte Schwerpunkteinsätze, wo sie mit Kollegen aus Bochum und Witten gemeinsam auf den Straßen unterwegs ist und nach Einbrechern Ausschau hält. Allerdings: „Wir fassen Täter am ehesten, wenn wir Hinweise von Bürgern bekommen, denen etwas Seltsames aufgefallen ist. Sie können die 110 wählen, wenn ihnen etwas komisch vorkommt. Wir kommen dann raus und überprüfen die Situation“, erklärt Nows.

Polizei berät kostenlos

Was wenige wissen: Bürger können sich kostenlos von der Polizei beraten lassen, mit welchen günstigen Möglichkeiten sie ihr Haus sichern können. Oder sie erfahren bei den Sicherheitstagen von Polizei, Opferschutz und Handwerkern, wie die eigene Wohnung sicherer wird. Auch für Senioren werden besondere Sicherheitsberater vor Ort sein.

Bei einer Podiumsdiskussion am Freitag, 9. September, ab 14 Uhr stehen die Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier, Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der Leiter der Polizeidirektion Kriminalität, Andreas Dickel, der Leiter der Polizeidirektion Herne Frank Nows und der Geschäftsführer der Herner Gesellschaft für Wohnungsbau mbH den Bürgern Rede und Antwort.