Herner Spatz an „we-house“ vergeben
Seit 2005 ehrt der „Herner Spatz“ alle zwei Jahre Bürger*innen oder Projekte, die den Natur- und Umweltschutz in Herne und der Region in besonderer und vorbildhafter Weise fördern. In diesem Jahr ging die Auszeichnung der „Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet“ an das „we-house“ Herne. Die offizielle Verleihung fand am Freitag, 1. Dezember 2023, im neuen Kulturcafé des „we-houses“ statt.
OB Dudda würdigte die zukunftsweisende Bauweise des „we-houses“. Foto: Frank Dieper, Stadt Herne
Der kleine „Herner Spatz“ 2023, eine Skulptur aus Corten-Stahl auf einem historischen Wanne-Eickeler Pflasterstein, hat sein neues Zuhause im „we-house“ in Sodingen gefunden. Den Ehrenpreis übergaben Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann, Schirmherr des Spatzen, und Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda an den „Schöpfer“ des Projektes, den Architekten Gerd Hansen und die Bewohnerschaft des Hauses.
„Jeder, der hier war, weiß, wie das ressourcenschonende Bauen der Zukunft gehen muss“, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei der Preisverleihung und betonte auch den Gemeinschaftsgedanken, welchen die Bewohner*innen in dem Projekt unter dem Motto „Teilen statt kaufen“ leben: „Sie sind ein stückweit ihrer Zukunft voraus.“
„Das ,we-house‘ ist ein würdiger Preisträger für den Herner Spatz 2023“, unterstrich Schirmherr Stratmann, der in dem 25 Wohnungen umfassenden Projekt ein Gesamtkunstwerk sieht, dessen Architektur dem Menschen diene und Herne zum Vorbild für andere Städte mache.
Das „w-house“ ist ein viele Aspekte des modernen Lebens umfassendes, richtungsweisendes Projekt. Das Gebäude wurde aus einem ehemaligen Betonhochbunker ohne Flächenneuverbrauch „upgecycled“ und ist in weiten Teilen fertiggestellt. Alle Wohnungen sind bereits bewohnt. Es gibt noch ergänzende Arbeiten, so etwa am Dachgarten. Das Mehrfamilienhaus ist weitestgehend energieautark. So liefern die Abwärme der Funkmasten auf dem Dach sowie eine großflächige Photovoltaik-Anlage Strom und Wärme.
Die Wohngemeinschaft lebt untereinander in Bezug zu ihrer Umwelt sozial vernetzt. Es gibt ein Miteinander von Jung und Alt mit gemeinschaftlichen Sozialräumen, einem gemeinsam genutzten Dachgarten, einem Gemeinschaftsgemüsegarten und einer Gemeinschaftsküche sowie einem Konzept für Car- und Radsharing. Aus der Bewohnerschaft kam zudem in der Bauphase der Impuls, zwölf Mauerseglerkästen und mehrere Fledermausquartiere in die neue Fassade zu integrieren. Dieser Gedanke wurde in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station realisiert. Weitere Nisthilfen für Meisen, Halbhöhlenbrüter und Insekten sollen 2024 folgen. Das Gebäude ist zugleich sozial in den Ortsteil Sodingen eingebettet.
Die Jury aus Vertreter*innen von BUND, NABU und Biologischer Station formulierte es so: „Das ,we-house‘ Herne ist ein richtungsweisendes, vorbildliches Projekt, das von allen Beteiligten mit hohem Engagement getragen wird: für den Natur- und Umweltschutz und für ein gedeihliches Zusammenleben der Menschen in unserer Stadt.“