STEAG

Herzstück des neuen Herner Kraftwerks

26. November 2020 | Wirtschaft
Foto: Die neue Gasturbine hat ihren Bestimmungsort im Kraftwerk Herne wohlbehalten erreicht. ©STEAG

Weitere Turbinenteile und Komponenten der Kesselanlage werden in den kommenden Wochen über den Rhein-Herne-Kanal angeliefert und dann nach und nach verbaut. „Die Dampfturbine, der Generator und einige separate Bestandteile der Turbine sind bei Siemens Energy im nahegelegenen Werk in Mülheim an der Ruhr gefertigt worden. Sie erreichen uns in diesen Tagen ebenso per Schiff, wie die in China produzierte Kesselanlage“, berichtet STEAG-Projektleiter Kai Uwe Braekler. Die Kesselanlage komme zerlegt und auf dem Seeweg bis nach Rotterdam. Dort erfolge dann die Umladung auf Binnenschiffe, die die Teile dann nach Herne brächten. „Insgesamt“, so Kai Uwe Braekler, „laufen in den kommenden Wochen bis Jahresende etwa 15 schwerbeladene Schiffe unsere Baustelle in Herne an, um Kraftwerksbauteile anzuliefern.“

Termintreu trotz Corona

Dass die Lieferungen in diesen Tagen bevorstehen, stimmt die Verantwortlichen in Herne zufrieden. „Damit sind wir unserem Ziel, das neue Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) bis Sommer 2022 in Betrieb zu nehmen, einen großen Schritt nähergekommen“, so Kai-Uwe Braekler. Gerade angesichts der erheblichen Einschränkungen des Welthandelns aufgrund der seit Jahresbeginn zunächst in Teilen Chinas und schließlich weltweit grassierenden Corona-Pandemie sei das ein großer Erfolg aller Beteiligten. Auch beim Projektpartner Siemens Energy ist man guter Dinge: „Die mit Lieferung und Installation der Gasturbine dokumentierte Termintreue zeugt von dem guten Miteinander, dass die Zusammenarbeit der Partner bei diesem für das Ruhrgebiet wegweisenden Kraftwerksprojekts ausmacht“, sagt Frank Wesler, Projektleiter bei Siemens Energy.

Neues Gaskraftwerk sichert Fernwärmeversorgung

Für STEAG hat das entstehende GuD Herne in mehrerlei Hinsicht eine große Bedeutung: „Zum einen sichern wir damit mittel- und langfristig die klimaschonende Fernwärmeversorgung für rechnerisch mehr als 200.000 Haushalte im Ruhrgebiet“, so Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH. „Wir freuen uns über das bisher Erreichte in diesen besonders herausfordernden Zeiten, das uns anspornt, in time, budget and quality das Projekt ans Netz zu bringen.“

Zahlen, Daten, Fakten

Die Anlage arbeitet gemäß dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Sie erreicht eine Leistung von etwas mehr als 600 Megawatt (MW) Strom und 400 MW Wärme. Dank dieser ressourcenschonenden Technik beträgt der Brennstoffnutzungsgrad 85 Prozent. Perspektivisch ersetzt das neue GuD Herne einen zurzeit noch am selben Standort betriebenen Steinkohleblock. Damit wird der CO2-Ausstoß von STEAG künftig weiter zurückgehen, nachdem das Essener Energieunternehmen von 1990 bis 2020 bereits annähernd 80 Prozent seiner Emissionen dauerhaft eingespart hat.