Hilfe für psychisch kranke Menschen
„Wir kümmern uns um Menschen, die Probleme haben, sich im Leben zurechtzufinden“, erklärt Dr. Florian Ternes als Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Stadt Herne. Das elfköpfige Team betreut psychisch erkrankte Bürger*innen, die Hilfe brauchen. Dazu gehören Menschen mit Depressionen, Demenz, Suchterkrankungen oder auch Realitätsverzerrungen.
Foto: Anne Raeder, Dr. Florian Ternes und Markus Stehmann. ©Anja Gladisch, Stadt Herne
„Jeder Bürger kann sich an uns wenden“, so Dr. Ternes. Aber auch Angehörige, Bekannte, Nachbarn oder Arbeitskolleg*innen können sich melden, wenn sie sich Sorgen um eine Person machen. Der sozialpsychiatrische Dienst versucht dann, Kontakt zu der Person aufzunehmen und bietet Hilfe an. „Wir vermitteln in Behandlung – zum Beispiel an Ärzte oder Krankenhäuser. Aber wir helfen auch bei Anträgen oder Behördengängen“, erklärt Dr. Ternes. Das Angebot ist freiwillig, vertraulich und unentgeltlich. Das Team bietet neben Terminen im Rathaus Wanne oder im Verwaltungsgebäude an der Freiligrathstraße auch Hausbesuche an. „Wir schauen dann, welche Unterstützung gewünscht ist“, beschreibt die Sozialarbeiterin Anne Raeder. Ihr Kollege Markus Stehmann weiß, wie es ist, wenn Betroffene nicht die Tür öffnen, dann hinterlasse er seine Visitenkarte und versucht, ein paar Tage später erneut Kontakt aufzunehmen. „Wenn die Menschen keine Hilfe möchten, ist das auch okay. Aber meine Wunschvorstellung ist es, den Menschen einmal zu sehen.“
Das Angebot gilt für volljährige Bürger*innen mit einer psychischen Krankheit – aber auch deren Angehörige. „Wenn die Betroffenen keine Hilfe möchten, können wir das Umfeld unterstützen, dieses Spannungsfeld auszuhalten“, berichtet Raeder. Denn die Hilfe ist freiwillig, niemand muss das Angebot annehmen. Für Angehörige sei es nicht einfach, wenn Betroffene sich nicht helfen lassen möchten.
Häufig leiden die betroffenen Menschen unter einer Suchterkrankung, Depressionen oder Psychosen. Der Sozialpsychiatrische Dienst übernimmt dann die Beratung: Welche Hilfsangebote gibt es? Ist beispielsweise eine rechtliche Betreuung notwendig, kann der Dienst mit dem Betreuungsgericht Kontakt aufnehmen. Aber auch bei der Vereinbarung und der Wahrnehmung von Arztterminen helfen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Dazu gibt es noch organisatorische Hilfe: Wie kann man die vermüllte Wohnung wieder auf Vordermann bringen? Außerdem können die Gruppenangebote wie das Offene Frühstück oder die Gruppen für Menschen mit Depressionen besucht werden. Teilweise kann die psychosoziale Begleitung mehrere Jahre in Anspruch genommen werden.
Menschen, die Hilfe brauchen, oder Angehörige von Betroffenen können sich unter Telefon 0 23 23 / 16 - 24 50 (Herne-Mitte) und Telefon: 0 23 23 / 16 - 35 85 (Wanne-Mitte) oder per E-Mail an sozialpsychiatrischerdienst@herne.de an das Team wenden.