Teja Luczak im Porträt

HTC-Fan der ersten Stunde hat fast kein Spiel verpasst

4. Mai 2019 | Freizeit Gesellschaft

Durch Enkelin zum Basketball

Die Heimspiele des Bundesligisten, die er in dieser Zeit versäumte, können wohl an einer Hand abgezählt werden. „Ich bin eigentlich immer da“, sagt der 79-Jährige, der durch seine Enkelin zum Basketballfan wurde. Für ihn war es eine Begegnung mit Folgen. Denn ob Vorstand, Spielerinnen oder Ehrenamtliche – den Mann aus Bickern kennt längst jeder in der Halle. Dort nennen sie ihn liebevoll „Opa“. „Ich habe damit kein Problem, ich bin doch ein Opa“, ist Luczak ein Mensch der klaren Worte. Nach einer klaren Angelegenheit sieht es an diesem Tag auch für die HTC-Damen aus.

Auch auswärts oft im Teambus unterwegs

Mit einer 41:23-Führung geht es in die Kabine. Der ehemalige Bergmann ist zufrieden, will den Gegner aber noch nicht zu früh abschreiben. Dafür hat er in den vergangenen Jahren zu viel erlebt. Auch bei den Auswärtsfahrten. Es sind Städte wie Wasserburg, Chemnitz oder Marburg, die der Herner nicht nur einmal ansteuerte. Ein Sieg in  Wasserburg ist natürlich immer etwas Besonderes, aber es sind auch die Begegnungen mit den Menschen, die ihm in Erinnerung bleiben. „In Freiburg kam ich vor dem Spiel zufällig mit einem Mann ins Gespräch, der früher selber in Herne lebte, mit seiner Frau aber vor einigen Jahren nach Freiburg zog. Solche Erlebnisse vergisst man natürlich nicht.“

Abklatschen mit Laura Westerik und Karin Kuijt

Es gibt also auch auf den Rückfahrten  immer etwas zu erzählen. Manchmal auch mit Trainer Marek Piotrowski. Als einer der ganz wenigen Fans darf Luczak nämlich im Teambus mitfahren, immer direkt hinter dem Fahrer. Diesmal ist die Unterstützung aber noch einmal im Heimspiel gefordert. Denn der „Opa“ behält recht. Es wird noch einmal spannend, Marburg verkürzt in der letzten Minute auf 71:75. Sekunden später tobt die Halle, der 80:73- Sieg ist doch perfekt. Die Spielerinnen kommen auf die Tribüne, Laura Westerik und Karin Kuijt klatschen Luczak ab. Er sagt beim Abschied nur: „Jetzt holen wir uns den Pokal.“ Das Ende ist Geschichte – Sportgeschichte.

Text: Michael Paternoga