HTC verpasst Finale – am Sonntag um Platz drei
Die Stimmung war sensationell, für die Sensation hat es dennoch nicht ganz gereicht: Der HTC verpasste den Einzug ins Pokalfinale und trifft am Sonntag um 12 Uhr im Spiel um Platz drei auf die GiroLive Panthers aus Osnabrück.
Um 15 Uhr folgt dann in der MCG-Arena das Endspiel zwischen TSV Wasserburg und den Rhein-Main Baskets. Gerne wären in der eigenen Halle auch die Basketball-Damen des HTC erst um 15 Uhr aufgelaufen, doch am Samstagabend reichte es im Halbfinale gegen den TSV Wasserburg nicht für eine Überraschung. Der Favorit setzte sich mit 74:62 durch. Da half es auch nichts, dass viele Fans in der ausverkauften Halle mit weißer Kleidung auf den Rängen Platz nahmen, um ihr Team auch optisch zu unterstützen. Während das Publikum von der ersten Minute an in Topform agierte, hatte die Mannschaft von Marek Piotrowski Startschwierigkeiten. Es waren noch keine drei Minuten gespielt, da nahm der Trainer beim Stande von 2:8 seine erste Auszeit. Schnell wurde klar, Wasserburg – die Übermannschaft der vergangenen Jahre – war nicht nach Herne gereist, um den HTC auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch die Gastgeberinnen hielten dagegen. Als Quenice Davis nach vier Minuten zum Korb zog, verkürzte sie auf 12:13. Im Anschluss allerdings war Wasserburg vor allem unter den Körben einfach präsenter. Viele Abpraller, die nicht ihr Ziel fanden, schnappten sich Emma Cannon (15 Rebounds) und die hochgewachsene Anna Jurcenkova (7 Rebounds) am Korb weg. Nach dem ersten Viertel hieß es 17:21 nach 17 Minuten 28:42. Mit der Halbzeitsirene traf Ireti Amojo zum 32:42 und sorgte noch einmal für Hoffnungen auf den Zuschauerrängen.
Stimme zum Spiel: HTC-Pressesprecher Lars Winkelmann
„Die Fans haben uns wirklich großartig unterstützt. So eine Stimmung habe ich hier noch nie erlebt. Viele Zuschauer sind auch wie erhofft, in weißer Kleidung erschienen. Die Mannschaft hat alles gegeben, leider hat sie sich für ihren Einsatz nicht belohnt. Aber wir sind faire Verlierer und gratulieren Wasserburg zum Einzug in Pokalfinale."
Mit 17 Punkten war Amojo Hernes beste Werferin. Nicht ihren besten Tag erwischte dagegen Teya Wright. Die Defensive von Wasserburg machte ihr das Leben schwer und schaltete sie gekonnt aus. Auf der anderen Seite gelang das der HTC-Abwehr gleich mit zwei Spielerinnen nicht so perfekt. Allein Emma Cannon (20 Punkte) und Sheylani Peddy (17) waren genau für die Hälfte aller Wasserburg-Punkte verantwortlich. Und obwohl sich die Gastgeberinnen auch in der zweiten Halbzeit zu viele Ballverluste im Aufbau und Fehlversuche von der Mitteldistanz und der Drei-Punkte-Marke erlaubten, wurde es tatsächlich noch einmal spannend. Der Topfavorit führte neun Minuten vor dem Schluss mit 58:47. Dann verkürzte Amojo mit zwei Angriffen auf 51:58. Kurz darauf kochte die Halle. Mit einem Pass über das gesamte Feld bediente Davis ihre Mitspielerin Radostina Slavova-Naneva. Plötzlich hieß es nur noch 53:58 – der HTC war fünf Punkte dran an der Sensation. Doch die blieb aus. Nicht zuletzt auch deshalb, weil nach diesem Zwischenspurt nicht mehr viel ging. Kaum ein Ball landete jetzt noch im Korb. Damit war die 62:74- Niederlage besiegelt.
Herner TC: Amojo (17), Davis (11), Müller (3), Van der Velde, Karic (10), Salomaa (5), Slavova-Naneva (8), Barnes (4), Jankovic, Wright (4)
Stimme zum Spiel: HTC-Präsident Wolfgang Siebert
"Ich bin traurig, aber nicht enttäuscht. Gegen Wasserburg können wir nur gewinnen, wenn wir keine Fehler machen. Ich habe heute Werbung für meine Heimatstadt gesehen. Ich freue mich, dass uns die Stadt Herne, die Politik und die Sponsoren so unterstützt haben. Danken möchte ich aber auch den vielen Helfen, wir haben hier wirklich ein großartiges Team.“
Text: Michael Paternoga