„Ich stehe da wie Albrecht Dürer“
Carl Krasbergs Bilder bestehen aus lauter meist horizontal und vertikel verlaufenden Farbreihen. 44 seiner Arbeiten sind unter dem Titel "Farbe - Struktur - Raum - Bewegung" in den Flottmann-Hallen zu sehen.
Etwa sechs bis acht Wochen benötigt Krasberg für ein Bild. "Pro Jahr sind es nicht mehr als 10." Das bedeutet, dass der Künstler für die Ausstellung etwa viereinhalb Jahre gebraucht hat. Im Gespräch mit ihm wird sehr schnell deutlich warum.
Tausende Farbrezepte auf Karteikarten
Die sich treffenden Farbstrahlen bilden einen Schnittpunkt in der Form eines Kästchens. In den Arbeiten Krasbergs sind über 9.000 solcher Kästchen - und jedes einzelne hat einen einzigartigen Farbwert. "Solche Farben erhalten Sie nicht im Geschäft. Ich arbeite deshalb mit reinen Farbpigmenten, stehe da wie Albrecht Dürer und verreibe die Farben, die ich auf 1/1000 Gramm exakt abwiege und dann mische. Da müssen Sie die Luft anhalten! Die Rezepte von Tausenden von Farben habe ich auf Karteikarten."
"Es sind genug Landschaften gemalt worden"
Wenn Krasberg, der in Wattenscheid wohnt, seine komplizierten Bilder erklärt, ist es für die Zuhörer einfach, seinem Vortrag zu folgen, denn der Künstler besitzt pädagogische Fähigkeiten, die er an der Fachhochschule Düsseldorf ausgebaut hat. Dort lehrte er von 1977 bis 2011 die "Grundlagen der Gestaltung". Er sagt: "Ich habe eine Vorstellung davon, was ich will, aber das Ergebnis überrascht mit immer wieder." Auf die Idee, etwas anderes zu malen, als seine Farbreihen, käme Krasberg nicht: "Es sind genug Landschaften gemalt worden!" sagt er.