In einem Zug von Wanne-Eickel nach China

19. Mai 2016 | Gesellschaft Wirtschaft

„Wir bauen derzeit die Stadt um und haben dafür eine Strategie, die an vielen Stellen Akzente setzen wird“, so Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der nach der beschlossenen UPS-Erweiterung einen weiteren richtungsweisenden Erfolg verkünden konnte. Neben dem weltweit tätigen Logistiker aus Kentucky, der stolze 70 Millionen Euro in den Herner Standort investiert und viele neue Arbeitsplätze schafft, hat man nun auch in China die strategisch gute Lage unserer Stadt erkannt.

Am 14. Juni soll erstmals ein in Lianyungang gestarteter Güterzug das Gelände der WHE am Rhein-Herne-Kanal erreichen, genauer gesagt den CTH Container Terminal Herne. Am 28. Mai wird dieser Zug auf den Weg geschickt und „wandelt“ dabei auf den Pfaden der alten Seidenstraße, die von der chinesischen Regierung für 40 Milliarden Dollar in Stand gesetzt wurde, um in Zukunft wieder als Transportweg genutzt zu werden.

Zunächst als Testzug avisiert, stehen die Chancen dennoch gut, dass auf diesem Wege in Zukunft Waren zwischen Herne und China verschickt werden können. Der Transport per Luftfracht geht wesentlich schneller, ist dafür aber deutlich teurer. Mit dem Schiff dauert es hingegen bei geringeren Kosten mehr als doppelt so lange. Die Zusammenarbeit mit der Lianyungang Port Group ist deshalb auch für WHE-Chef Christian Theis eine gute Sache, aus der sich durchaus mehr entwickeln könnte.

Das sehen offenkundig auch die Akteure in China ähnlich und reisen deshalb extra aus ihrer Heimat an, wenn der Zug in Herne einfährt. Dort werden sie unter Umständen auch von NRW-Verkehrsminister Mike Groschek begrüßt, mit dem Dr. Frank Dudda dann tags darauf eine Reise auf die andere Hälfte der Weltkugel unternehmen wird.

Am 15. Juni macht sich eine Delegation aus NRW auf den Weg nach Kentucky, wo in der UPS-Zentrale über die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Herne und dem Global Player der Logistikbranche gesprochen wird. Ein klares Zeichen der Wertschätzung des Logistikstandortes Herne.