4. Europäische Jugendkunstausstellung in den Flottmann-Hallen

Individualität und Vielfalt

28. Januar 2016 | Gesellschaft Kultur

26 Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren präsentieren in Herne eine bis maximal fünf Arbeiten. Auch die Motive bieten einen bunten Mix vom Abstrakten über Naturdarstellungen bis hin zu surrealistischen Themen. Wenn überhaupt was dominiert, dann sind es Porträts. "Junge Menschen in diesem Alter wählen gerne das Bildnis", sagt Ausstellungsleiterin Jutta Laurinat. Deshalb kann man sagen: die Jugendkunstausstellung greift nicht nur verschiedene Möglichkeiten der künstlerischen Ausdrucksweise auf, sie besticht obendrei durch ihre Individualität und Vielfältigkeit.

Eröffnung: Samstag, 30. Januar, um 19 Uhr in den Flottmann-Hallen. Bis 28. Februar 2016. www.flottmann-hallen.de, www.essen.de/jugendkunstausstellung.

  • Greta Lilje, Melia Bernkopf und Antonia Pawella. ©Michael Paternoga, Stadt Herne

Alle sind Gewinner

Die Europäische Jugendkunstausstellung startete 2010 als Kulturhauptstadtprojekt zwischen Herne und Essen und wird alle zwei Jahre wiederholt. Das Attribut "Europäisch" bezog sich auf die Zusammenarbeit mit Partnerstädten. In Essen machen die Partnerstädte mit, in Herne jedoch ist allenfalls der Preis europäisch angehaucht: eine Kulturreise nach Venedig. Die fünf Preisträger werden am Freitag, 30. Januar, bei der Eröffnung in Essen bekannt gegeben (Zeche Zollverein, Halle 12, 19 Uhr). Dazu Laurinat: "Alle sind Preisträger, denn sie stellen hier aus - und alle sind mit ihren Arbeiten im Katalog vertreten.

Antonia Pawell, Greta Lilje und Melia Brentkopf von der Hiberniaschule hatten sich vorgenommen, nicht immer dasselbe zu machen, weshalb sie mit Wachs experimentierten, den sie heiß föhnten und/oder auf der Leinwand verspachtelten.  Das Mobiliar ihrer ausgedienten Sporthalle hat Rosa Kremzow per Kamera ins rechte Licht gerückt, wobei die Linienführung des Mobiliars eine besondere Rolle spielte.

  • Sechs Künsterinnen, v.l.n.r.: Annabell Lange, Thomine Lindener, Antonia Pawella, Greta Lilje, Melia Bernkopf und Rosa Kremzow. © Stadt Herne, Horst Martens.

"Mehr als ein Hobby"

Auf den Katalog-Titel kam Thomine Lindener mit ihrem Beitrag: Per Digital Paintin schuf sie ein mystisches Tierwesen im dunklen Blau ("Der rauchige Weg"). Die Schülerin der Erich-Fried-Gesamtschule, die sich auch wie einige andere, an der Jugendkunstausstellung "Herbert" beteiligt hat, beschäftigt sich gerne mit Fantasy, aber ebenso gerne mit Realitätsdarstellungen. "Mehr als ein Hobby" ist für Annabell Lange die Kunst, weshalb die Abiturientin auch überlegt, ob sie ein Kunststudium anstreben soll. Sie kommt aus Castrop-Rauxel und besucht das Ernst-Barlach-Gymnasium. Ein alter Bekannter sowohl bei "Herbert" als auch bei der "Europäischen Jugendkunstausstellung" ist Tim Thomczyk. "Es ist immer wieder schön, seine Sachen zu zeigen", sagt Thomczyk, der noch sein Atelier im K-Haus hat. Auch er strebt ein Kunststudium an.

Alle jungen, im Katalog veröffentlichten Künstler kommen in den Genuss des Workshops "Animation", organisiert von Chris Wawrzyniak von der Agentur "Der Goldene Raum".

Text: Horst Martens