Energiesparende Stadtentwicklung

„InnovationCity roll out“ kommt nach Herne

14. November 2016 | Gesellschaft

Darin sind entsprechende Bausteine enthalten, die für eine erfolgreiche Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und eine ganzheitliche Quartiersentwicklung notwendig sind. Zusätzlich zur Grundlagenermittlung stehen das energetische Sanierungskonzept und das Energieversorgungskonzept im Zentrum der fachplanerischen Arbeit. Gleichzeitig werden für das Quartier ein Ak-teursaktivierungs- und Kommunikationskonzept entwickelt.

  • Das Projekt Innovation City roll out ... © Frank Dieper, Stadt Herne

„Den InnovationCity-Ansatz nach Herne zu bringen, ist für uns der nächste logische Schritt und eine weitere große Chance, um unsere Stadt zukunftsgerichtet nach vorne zu bringen. Wir haben bereits eine Menge Vorarbeit geleistet und beste Voraussetzungen für den anstehenden Prozess geschaffen", erklärt Oberbürgermeister Dr. Dudda. „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Innovation City Management GmbH ein ganzheitliches Konzept für Herne-Mitte zu entwickeln und von den Erfahrungen aus Bottrop zu profitieren." Burkhard Drescher, Geschäftsführer der Innovation City Management Gmbh ergänzt: „Herne ist eine sehr aktive Stadt, die schon kurz nach Bekanntgabe der roll out-Quartiere die ersten Maßnahmen in die Wege geleitet und den Start der Konzeptphase optimal vorbereitet hat, sodass wir nun zusammen loslegen können."

Umbau in Herne-Mitte und Altenhöfen

Das Quartier Herne-Mitte Das Quartier Herne-Mitte umfasst den unmittelbaren Bereich der Herner Innenstadt und des südlich angrenzenden Bereichs Altenhöfen. Die Herner City wird durch die gut erhaltene gründerzeitliche Bebauung im Bereich des Boulevards Bahnhofstraße, der zentralen Einkaufsstraße, ebenso geprägt wie durch Verwaltungsgebäude unterschiedlicher Epochen und Bebauung der 1960er- und 1970er-Jahre. Neben den zentralen Einrichtungen von Handel, Verwaltung und Kultur verfügt die Innenstadt auch über eine ausgeprägte Wohnfunktion. Der südlich angrenzende Bereich Altenhöfen ist hoch verdichtet, wird durch gründerzeitliche Strukturen, Nachkriegsbebauung und in Teilen auch jüngere Baustruktu-ren geprägt. Obwohl hier die Wohnnutzung überwiegt, sind insbesondere mit dem Evangelischen Krankenhaus und dem Betriebs-standort eines Reifenhändlers Dienstleistungen und Gewerbe vorhanden. Mit 20 500 Einwohnern und einer Fläche von 273 ha entspricht das Quartier zudem dem Stadtumbaugebiet Herne-Mitte, das über das Programm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" gefördert wird. Das Stadtumbauprojekt Herne-Mitte basiert ebenfalls auf einem ganzheitlichen Ansatz, sodass Teile der vorliegenden Analyse und des Konzeptes dem InnovationCity-Projekt als Grundlage dienen und um Klimaschutzaspekte ergänzt werden können.

Das Quartier als Ganzes weiter entwickeln

Mit dem Quartier Herne-Mitte zählt die Stadt Herne zu den ersten Quartieren in den denen im Rahmen des InnovationCity roll out ein Konzept zur Steigerung der Energieeffizienz und zur ganzheitlichen Quartiersentwicklung erstellt wird. „Damit sind die Aktivitäten von InnovationCity roll out weitere Schritte, den Stadtumbau nachhaltig zu entwickeln und damit das Klima zu schützen", so Karlheinz Friedrichs als zuständiger Dezernent.

Stadtwerke Herne als lokaler Projektpartner

Als Premiumpartner des Innovation-City-Projektes haben die Stadtwerke Herne bereits konkrete Pläne für das ausgewählte Quartier. So sollen beispielsweise mit dem Austausch alter Heizungsanlagen und der Umstellung auf LED-Beleuchtung Effizienzpotentiale gehoben werden. Nachgedacht wird auch über den Einsatz effizienter Wärmepumpen, den Ausbau der Nah- und Fernwärme sowie regenerative Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen. „Als Energieversorger vor Ort bringen wir nicht nur die nötigen Kompetenzen dafür mit, sondern kennen auch bestens die lokalen Gegebenheiten", erläutert Stadtwerke-Vorstand Ulrich Koch. „Darum engagieren wir uns gerne und übernehmen Verant-wortung für unsere Stadt und unsere Umwelt."

InnovationCity roll out

Der Name „InnovationCity roll out" steht für eines der größten Projekte des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem 2010 gestarteten Projekt „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop" sollen auf das gesamte Ruhrgebiet ausgerollt werden. Ziel ist es, den einzigartigen, initial für Bottrop entwickelten Prozess auf weitere Städte im Ruhrgebiet zu über-tragen. In insgesamt 20 ausgewählten Quartieren der Metropole Ruhr werden ganzheitliche Quartiersentwicklungen nach dem Vorbild der „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop" initiiert. Das Gesamtprojekt soll durch Analyse, Konzeptentwicklung und eine mögliche darauf folgende Umsetzung eine deutliche CO2-Reduktion erzielen und die „Energiewende von unten" weiter vorantreiben. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)".