26. Interkulturelle Woche ist eröffnet

„Integration ist gelebte Praxis“

16. September 2016 | Gesellschaft

Programmheft der Interkulturellen Woche / Onepager (www.ikwmobil.herne.de)

Im Saal selbst übernahm Daniela Spengler die Regie, vielen noch als Moderatorin von Radio Herne ein Begriff. Sie sagte den ersten Programmpunkt an, die Schulband der Gesamtschule Wanne, die Lieder von Amy Winehouse interpretierte. Ein passendes Ensemble: Besteht aus Deutschen, Italienern, Syrern und Marokkanern; singt Lieder einer Jüdin aus London.

  • Eröffnung der Interkulturellen Woche 2016. © Stadt Herne, Frank Dieper.
"Integration", sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda* in seiner Rede, "ist längst gelebte Praxis." Und dabei gehe es in unserer Stadtgesellschaft gar nicht um die fremde Herkunft. "Integration ist nicht nur ein Zuwandererproblem. Denn wir alle, ob hier geboren oder zugewandert, müssen uns tagtäglich 'integrieren', sei es in der Schule, im Beruf und selbst in der Familie. Jeder von uns lebt täglich in einem Integrationsprozess." In die Richtung zielte auch die Argumentation von Nurten Özcelik, stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates. Sie schlug der Stadt vor, nicht nur für Migranten, sondern auch für die "eigene Bevölkerung Integrationsprozesse zu organisieren". Moderatorin Spengler befragte Muzaffer Oruç, den Vorsitzenden des Integrationsrates, nach seiner Bewertung des zuletzt ins Gerede gekommenen Ditib, dem Dachverband türkisch-islamischer Moscheegemeinden. Er sagte: "Ich möchte nicht, dass unser Netzwerk zerstört wird, sondern dass es weiter geführt wird."

Den unterhaltsamen Höhepunkt erreichte der frühe Abend mit dem Auftritt von Hany Siam, einem Comedian aus Mülheim an der Ruhr mit ägyptischen Hintergrund, der in herrlicher Selbstironie die Klischees auf die Schippe nahm, mit denen sich Migranten häufig herumschlagen müssen, und damit das Publikum "lachmatt" setzte.

*Die Verantwortlichen: Ein dickes Lob hatte OB Dr. Dudda für den Integrationsrat und den Dezernenten Dr. Frank Burbulla parat - für ihr Engagement bei der Programmkonzeption, aber auch für Tanja Hinz, die letztlich das Programm strickte.