Internationale Klassiker naschen

10. November 2022 | Ausgabe 2022/3

Traditionelle Weihnachtsleckereien aus Schweden, Portugal und dem Vereinigten Königreich

Mal etwas anderes als Stollen und Lebkuchen gefällig? Dann lohnt es sich, in Weihnachtsrezepten aus anderen Ländern zu stöbern. Hier sind zwei einfache, aber köstliche Gebäcke: eins aus dem Norden, Lussekatter aus Schweden, und eins aus dem Süden, aus Portugal. Und da wir in diesem Jahr erstmals keine Weihnachtsansprache der Queen mehr sehen können, gibt es zum Trost einen britischen Plumpudding.

Lussekatter
Die schwedischen Lussekatter enthalten Safran, was typisch für schwedisches Weihnachtsgebäck ist. Safran gibt es beim Gewürzstand auf dem Markt, im Supermarkt oder im Gewürzladen. Diese Zutaten werden benötigt:

100 Gramm geschmolzene Butter
1 Messerspitze Safran
150 Milliliter lauwarme Milch
500 Gramm Mehl
1 Prise Salz
75 Gramm Zucker
1 Ei (nur das Eigelb)
1 Würfel Hefe
1 Hand voll Rosinen

Zuerst werden Safran, Hefe, die lauwarme Milch und die geschmolzene Butter vermischt. Dabei Vorsicht, dass die Butter nicht zu heiß ist. Lieber nach dem Schmelzen ein paar Minuten abkühlen lassen, sonst geht die Hefe kaputt.

Zucker, Salz und Mehl werden eingerührt und der Teig gründlich verknetet. Anschließend muss der Teig an einem warmen Ort ohne Zugluft eine Stunde gehen.

Jetzt wird der Teig Stück für Stück zu kleinen Würsten gerollt und diese in etwas mehr als fingerlange Stücke geschnitten. Die Stücke zu einem „S” formen, wobei die Enden zu einem Kringel aufgerollt werden. Dort hinein kommt jeweils eine Rosine. Dann das Eigelb verrühren und die Lussekatter damit bestreichen. Im Ofen bei 180 Grad brauchen die Plätzchen sieben bis zehn Minuten.


Pastei de Nata

Die portugiesischen Törtchen aus Blätterteig und Pudding sind ähnlich gelb wie die Safranplätzchen. Hier braucht man Muffinförmchen und diese Zutaten:

3 Eier, ein ganzes, von den anderen beiden die Eigelbe
120 Gramm Zucker
2 Esslöffel Speisestärke
400 Milliliter Milch
1 Rolle Blätterteig
Zimt und Puderzucker

Für die Füllung werden Ei, Eigelbe, Speisestärke und Zucker in einem Topf verrührt. Dann langsam die Milch unterrühren, dass es keine Klumpen gibt. Unter Rühren erhitzen, bis die Masse andickt. Jetzt muss der Pudding abkühlen.

Den Blätterteig ausrollen und auf die Hälfte falten. Dann den doppelt gelegten Blätterteig aufrollen und die Rolle in fingerdicke Scheiben schneiden. Die Scheiben werden auf die Seite gelegt und plattgedrückt, damit man mit ihnen die Muffinförmchen auslegen kann. Zum Schluss den Pudding in die mit Blätterteig ausgelegten Förmchen füllen. Dabei sollte nichts überlaufen.

Schließlich bei 200 Grad etwa 25 Minuten lang backen, bis sie goldbraun sind. Mit etwas Zimt und Zucker bestreuen – fertig.

Den Pudding in die mit Blätterteig ausgelegten Förmchen füllen…

… 25 Minuten in den Ofen…

… und fertig!

Plumpudding
Etwas aufwändiger ist der britische Plumpudding, aber man kann dabei wunderbar alte Brötchen verarbeiten. Für die Form braucht man Semmelbrösel oder ein geriebenes Brötchen und etwas Fett.

Für den Plumpudding selbst:

8 alte Brötchen
400 Milliliter Milch
170 Gramm weiche Butter
200 Gramm Zucker
6 Eier
1,5 Teelöffel Salz
2 Päckchen Vanillezucker
2 Teelöffel Backpulver
Jeweils 80 Gramm getrocknete Pflaumen, getrocknete Aprikosen, Zitronat, Rosinen,
Korinthen und gehackte Mandeln
1 Esslöffel Rum oder etwas Rumaroma
4 Tropfen Bittermandelöl
Geriebene Schale von je einer Orange und einer Zitrone
Jeweils 1 Teelöffel gemahlener Ingwer, Kardamom, Nelken, Zimt
Eine Prise Muskatnuss gemahlen

Für Plumpudding braucht man unter anderem getrocknete Pflaumen …

… Rum oder Rumaroma …

… und alte Brötchen.

Die Trockenfrüchte kleinschneiden und mit dem Rum ziehen lassen. Die Hälfte der Brötchen ebenfalls kleinschneiden und in der Milch einweichen. Die anderen Brötchen mit der Küchenmaschine reiben.

Einen sehr großen Topf mit Wasser erhitzen, dass er leicht kocht. Die Form ausfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen. Butter verrühren, dann Zucker, Vanillezucker, Gewürze und Aroma unterrühren. Die Eier einzeln hinzugeben und jedes gründlich unterrühren. Die Brötchenstücke aus der Milch nehmen, leicht ausdrücken und ebenfalls hinzugeben. Geriebene Brötchen und Backpulver einrühren. Schließlich kommt das Trockenobst hinzu.

Wenn alle Zutaten verrührt sind, wird die Masse in eine Form gegeben und im Wasserbad erhitzt. Bei niedriger Hitze anderthalb Stunden garen. Anschließend abkühlen lassen und aus der Form stürzen.

Text: Nina-Maria Haupt     Fotos: Thomas Schmidt