LWL-Museum für Archäologie: Ferienprogramm

Knochenarbeit im Grabungscamp

6. Juli 2016 | Gesellschaft Kultur

Vorläufer des Notebooks

Wer sich nicht vorzustellen vermag, wie der Vorläufer des Notebooks im Jahr 1000 ausgesehen hat, kann sich am Dienstag (19.7.) und Mittwoch (20.7.) nicht nur selbst ein Bild davon machen, sondern auch ein eigenes "Notebook" mit nach Hause nehmen. Jeweils von 10 bis 15 Uhr gehen die Teilnehmer im Alter von zehn bis 14 Jahren wortwörtlich an die Knochenarbeit. Im Mittelalter waren Knochen ein beliebter Rohstoff, aus dem Schmuck, Spielsteine, Werkzeuge und vor allem Gebrauchsgegenstände hergestellt wurden. Nach einer kleinen Entdeckungsreise durch das LWL-Museum sägen und feilen die Teilnehmer - ganz wie die echten Handwerker im Mittelalter. Als Ergebnis nimmt jeder einen Stift aus Tierknochen mit nach Hause. Auch die Wachstafel darf nicht fehlen. Sie war schon in der Antike als Schreibmaterial beliebt, um mit dem Stylus im Bienenwachs Notizen festzuhalten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Graben wie die Großen

Weiter geht es mit dem Sommerferienprogramm "Graben wie die Großen" im Grabungscamp: Von Dienstag (9.8.) bis Freitag (12.8.) lernen Zehn- bis Zwölfjährige jeweils von 10 bis 15 Uhr, dass eine professionelle Ausgrabung nur von ausgebildeten Archäologen durchgeführt werden kann. Denn Ausgraben bedeutet mehr als nur Graben: Es gilt, genau zu beobachten, zu vermessen, zu dokumentieren und an der richtigen Stelle das korrekte Werkzeug einzusetzen. Im Sommerferienprogramm erleben die Teilnehmer die vielen Facetten der Archäologie. Am Ende lockt ein Zertifikat. Kosten: Acht Euro pro Teilnehmer.

Gesucht - gefunden - ausgegraben

Auch die übrigen Ferientage haben im LWL-Museum in Herne einiges zu bieten. So ist der Eintritt von Dienstag (12.7.) bis Freitag (15.7.) frei. An sechs Sonntagen (10., 17., 24. und 31.7. sowie 14. und 21.8.) gibt es unter dem Motto "gesucht. gefunden. ausgegraben" jeweils um 14 und 16 Uhr Rundgänge durch die Dauerausstellung. Funde aus allen Epochen machen deutlich, wie die Bewohner der Region der Weltmacht Rom die Stirn boten, wie die Franken unter Karl dem Großen das Christentum verbreiteten und wie das höfische Leben in Westfalen Einzug hielt oder die Weltkriege die Region veränderten. Direkt im Anschluss geht es jeweils um 15 Uhr in den "Fundort Grabungscamp". Bei der Mitmachausgrabung hat jeder die Gelegenheit, unter idealtypischen Bedingungen an einer Ausgrabung teilzunehmen. Innerhalb der inszenierten Grabungsfläche können fünf Zeitbereiche archäologisch erforscht werden. Dabei treten Funde aus der Region unter Kelle und Pinsel zutage.

Am Sonntag (7.8.) kann sich die ganze Familie beim Familiensonntag ausprobieren. Um 14 und 16 Uhr stehen jeweils eine Führung unter dem Motto "gesucht. gefunden. ausgegraben" und eine Mitmachausgrabung für Familien im "Grabungscamp spezial" auf dem Programm.

Artenschutz von Westfalen bis Vietnam

Tief hinein in die Geschichte geht es bereits am Donnerstag (21.7.) um 19 Uhr mit einem Vortrag über das Thema "Artenschutz von Westfalen bis Vietnam". Daniela Schrudde von der Welttierschutzgesellschaft/Stiftung Artenschutz Münster spannt damit einen weiten Bogen von Westfalen nach Asien - und mit Vietnam in ein Land, das im Herbst mit einer Sonderausstellung im LWL-Museum für Archäologie seine Archäologie und Kultur erstmals in Deutschland vorstellt.

Nero - Kaiser, Künstler und Tyrann

Den römischen Kaiser Nero nehmen die Besucher am Samstag (6.8.) ins Visier. Der Förderverein des Museums bietet eine Tagesexkursion nach Trier zur Sonderausstellung "Nero - Kaiser, Künstler und Tyrann" an. Anmeldeschluss ist zwei Wochen vor der Exkursion. Am Samstag (20.8.) zeigen die Fotografen des Foto-Film-Clubs Wanne-Eickel e.V. im Rahmen einer Sonderveranstaltung von 11 bis 18 Uhr Bilder der Trinkhallen in Herne. Anlass ist der 1. Tag der Trinkhallen im offiziellen Jahr der Trinkhallen. Damit feiert das Ruhrgebiet seine Buden-Kultur. Fotografiert haben die Mitglieder des Clubs alle Trinkhallen in Herne.

Anmeldungen unter Tel. 0 23 23 / 94628-0 oder -24.

Weitere Infos unter Archäologie-Museum