Lampenfieber bei Lampenfieber
Fantasie braucht der Gast bei der Probe im Heinz-Westphal-Haus an der Dorstener Straße in Holsterhausen. Das Stück „Hexenschuss", das Lampenfieber sich für sein diesjähriges Programm ausgesucht hat, spielt sämtlich in einer Wohnung. Bei den Aufführungen in der Aula der Realschule Crange am 10. und 11. sowie am 16. und 17. November werden entsprechende Trennwände echtes Wohnungsfeeling auf die Bühne bringen. Im Proberaum lassen Markierungen auf dem Boden und eine improvisierte Möblierung erahnen, wie es später „on stage" aussehen wird. Auch ohne Wände erkennbar ist das Engagement, mit dem die Amateurschauspieler bei der Sache sind. Konzentriert spielen sie das Stück durch, geben sich gegenseitig Einsätze und hören auf die Anmerkungen von Regisseurin Marion Drusdaties.
Viele helfende Hände
26 Mitglieder bilden Lampenfieber. Nicht alle davon stehen in jedem Jahr auf der Bühne. Manche zieht es auch gar nicht auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Sie arbeiten nicht minder engagiert im Hintergrund mit. Denn Theater ist auch bei kleineren Bühnen nicht nur das Schauspiel, sondern zusätzlich ganz viel Fleißarbeit im Hintergrund: Requisiten, Bühnenbilder, Auswahl und Bearbeitung von Stücken. Viele helfende Hände sind dafür erforderlich. Daher sind auch Neuzugänge gerne gesehen bei den Probeabenden, die jeweils montags und donnerstags im Heinz-Westphal-Haus stattfinden. „Wir freuen uns über jeden, der Interesse hat und mal reinschnuppern möchte", erklärt Uwe Rainer Schulz, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert – und im aktuellen Stück – so viel sei verraten – einen unbequemen Part hat. Zu Beginn von Hexenschuss „darf" er in einer Badewanne kauern.
Gut besuchte Aufführungen
Die Bühne, die sich 2012 gegründet hat, ist als eingetragener Verein registriert. Spielstätte ist die Aula der Realschule Crange. An zwei Wochenenden im November wird sie für die Gruppe zum Theater. Und dort im Keller lagert auch die Ausstattung. „Ein Stätte, wo wir proben und aufführen können, ist unser großer Wunsch", erklärt der Vorsitzende von Lampenfieber, Andreas Mensing. Gleichwohl haben sich die Mitglieder mit den Umständen arrangiert. Theater ist ja nicht zuletzt auch immer etwas Improvisation. Ein Stück pro Jahr übt das Ensemble ein. Die Aufführungen finden traditionell an zwei Wochenenden im November statt. „Dann sind gerade keine Ferien und die Adventszeit hat noch nicht begonnen. Die Menschen haben etwas Zeit", erklärt der erste Vorsitzende Mensing die Wahl der Termine. Die Zuschauerresonanz bestätigt ihn. Die Aula ist stets gut gefüllt. Und auch wer in wenigen Tagen mit Lampenfieber mitfiebern möchte, sollte sich sputen. Das erste Wochenende ist praktisch ausverkauft. Karten gibt es beim Verein und an vier Vorverkaufsstellen: Blumen Kuck in Eickel, Schuhmacher Dimou in Holsterhausen, Brillen Plum in Wanne und bei der Druckerei Budde in Herne-Mitte.
Christoph Hüsken