LWL-Archäologiemuseum

Lichtkunst rund um Stonehenge

22. April 2022 | Kultur
Foto: Seit Jahrzehnten gehört Limpe Fuchs zu den phantasievollsten Klangkünstlerinnen der internationalen experimentellen Musikszene. ©P. Zylstra

Museumsleiterin Dr. Doreen Mölders: „An diesem Abend knüpfen künstlerische ‚Sounds‘ einen Klangteppich, der den Boden für einen ganz besonderen Museumsbesuch bereitet. In der Architektur unserer Sonderausstellung schaffen wir mit Live-Performances und Lichtkünstler:innen eine außergewöhnlich emotionale Atmosphäre.“ Eine Bar im Untergeschoss sorgt für das entsprechende „Night Fever“. Guy Dermosessian legt im grünen Innenhof des LWL-Archäologiemuseums Musik aus verschiedenen Subkulturen der Welt auf. Er mischt türkischen Funk mit nigerianischem Boogie, Musica Popular Brasilia und kamerunische Makossa sowie kubanische Guaracha und kapverdische Coladeras.

Unterdessen schafft der Berliner Sound-Künstler Peter Strickmann in der Sonderausstellung „Stonehenge“ mit einfachen Mitteln intensive Hör- und Klangerlebnisse. Auch das Klangmaterial der Performancekünstlerin Limpe Fuchs mit Holz- und Granitsteinreihen, klingende Bronze in Saiteninstrumente sowie ihre Instrumente wie Trommeln, Geige, Klavier, Holzhorn und Bambusflöte versprechen eine abwechslungsreiche Nacht. Die Klang-Kunst von beiden begleitet eine Lichtinstallation, die sogenannte Mapping Art, die kartografische Bilder direkt auf die 1:1-Rekonstruktiion des inneren Steinkreises projiziert.

Zu den Künstlerinnen und Künstlern
Guy Dermosessian (geboren im Libanon) ist DJ und Inhaber sowie Gründer des Musiklabels Kalakuta Soul Records. Seit über zehn Jahren reist er mit seinen langen und vielseitigen Sets durch die Clublandschaft der Welt. In seinen Produktionen hinterfragt er die europäische Clubkultur und ihren Musikkanon. Mit seinem Musiklabel bringt er verschiedene Kunstschaffende und Musikerinnen und Musiker aus der Welt für gemeinsame Projekte zusammen. Dermosessian entwarf verschiedene Club- und Konzertreihen, Festivals und interdisziplinäre Orte der Kunst im ungenutzten oder öffentlichen Raum und ließ sich dabei von der Dynamik der Subkulturen Beiruts inspirieren. Zuletzt beriet er als Projektmanager der Zukunftsakademie NRW verschiedene Kommunen und Kulturinstitutionen des Landes NRW.

Limpe Fuchs, Komponistin, Performance- und Klangkünstlerin, studierte an der Musikhochschule München Klavier und Geige sowie Perkussion. Anfang der 1970er Jahre begann sie eigene Instrumente aus Holz, Metall oder Stein zu entwickeln. Gemeinsam mit ihrem Mann gründete sie 1969 das Duo „Anima Musica“, das sich in der deutschen Musikszene schnell einen Namen machte. Fuchs spielte in zahlreichen Formationen und tritt solo auf. In ihrer Arbeit lauscht sie der Resonanz des Aufführungsraumes, entwickelt musikalische Ideen und Regiekonzepte. Ihr Klangmaterial – Holz- und Granitsteinreihen, klingende Bronze in den Ballast-Saiteninstrumenten – und die Vielfalt ihrer anderen Instrumente – Trommeln mit Fell oder Bronzetrommelfell, Geige, Klavier, Holzhorn, Bambusflöte – gibt ihr viele Möglichkeiten, für jede Aufführung das richtige Material zu wählen.

Peter Strickmann, Sound-Künstler aus Berlin, performt klingende Aktivitäten und strebt mit einfachen, sparsamen Mitteln gemeinsame Klang- und Hörerlebnisse an. Diese bewegen sich zwischen Aktion und Wahrnehmung und konzentrieren sich auf das vibrierende „Ding“ und seine sozialen, akustischen sowie theatralischen Rückkopplungen. Strickmann hat Audiovisuelle Kunst/Klangkunst und Kunst im öffentlichen Raum an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken studiert und tritt solo sowie als Mitglied diverser Freemusik-, Noise- und Performance-Gruppen auf. Seine Arbeiten waren unter anderem im „zeitraumexit“ Mannheim, in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, im FFT Forum Freies Theater Düsseldorf und in der Bundeskunsthalle Bonn zu sehen und zu hören.

Der Eintritt beträgt zehn Euro, ermäßigt acht Euro. Tickets sind vor Ort und online erhältlich.

Für den Besuch des LWL-Archäologiemuseums gelten keine Zugangsbeschränkungen, lediglich die Maskenpflicht in Innenräumen bleibt bestehen. Gleiches gilt für Veranstaltungen. Bei Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen auf Abstand kann der Mund-Nasen-Schutz am Sitzplatz abgelegt werden.