Literaturhaus: Rückblick auf 2018

17. September 2018 | Gesellschaft Kultur

Hochkarätige Referenten

Dem Moderator  Hermann Beckfeld, Chef der Ruhr Nachrichten, gelang der Spagat, schwierige Themen leicht zu vermitteln. Von hoher Qualität waren auch die Vortragenden. „Wir hatten hochkarätige Referenten, die mit Fachkompetenz überzeugten, gepaart mit der Fähigkeit, auf die Zuschauer einzuwirken”, betont Röttsches. Auf dem gleichen Level agiert auch Uwe Schneidewind, Chef des weltweit anerkannten Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, der im nächsten Jahr am Dienstag, 12. Februar, ins Literaturhaus kommt. Aktuell macht er mit dem Buch „Die große Transformation” von sich reden, bei dem es um den umfassenden Umbau von Technik, Ökonomie und Gesellschaft geht.

Ende des Steinkohlebergbaus

Ein weiterer Schwerpunkt war „das Ruhrgebiet und das Ende des Steinkohlebergbaus”, der von verschiedenen Seiten beleuchtet wurde. Ein Höhepunkt war die Premiere der szenischen Lesung „Weg vom Fenster” mit Till Beckmann und Christian Donovan nach dem Buch „Die Männer von Luise”. Das Manuskript dazu hatte der Historiker Ralf Piorr im Stadtarchiv entdeckt. Texte aus dem Revier, verfasst von Max von der Grün, liest der bekannte Schauspieler Peter Lohmeyer am Donnerstag, 29. November, um 19 Uhr unter dem Titel „Maloche. Die letzten Lichter gehen aus.”

Zu den herausragenden Ereignissen zählt das Literaturhaus die Lesung von Ralf Rothmann aus seinem neuen Buch „Der Gott jenes Sommers” - eine Ruhrgebietspremiere. Rothmann, einer der herausragenden deutschen Autoren und ein Kind des Ruhrgebiets, hatte sich ausdrücklich den ersten Termin zur Vorstellung seines neuen Buches im Literaturhaus gewünscht. „Das ist schon etwas Besonderes, wenn Autoren das so formulieren”, betont Verena Geiger, Programmplanerin im Literaturhaus.

Zweimal ausverkauft

Beim Rückblick erinnern sich die Literaturhaus-Macher auch an die Vorstellung von Martin Brambach und Christine Sommer, Schauspieler-Ehepaar aus Recklinghausen. Ausgemacht war nur ein Freitag-Termin, der aber so schnell ausverkauft war, dass noch schnell ein Samstag-Termin angehängt wurde. Auch der war restlos ausverkauft. Bis auf den letzten Platz besetzt ist auch jedesmal die Inszenierung des „kleinen Prinzen” durch August Zirner. „Die szenische Lesung ist so bewegend, dass die Zuschauer atemlos und völlig geräuschlos der Darstellung folgen”, so Röttsches.

Bei einem der literarischen Höhepunkte des zurückliegenden Jahres, der Lit.Ruhr  vom 9. bis 14.10.2018 in verschiedenen Ruhrgebietsstädten, ging Herne leer aus. „Wir hätten uns mehr Miteinander gewünscht”, sagt Röttsches. „Aber es ging nur um eine Woche. Wir veranstalten 52 Literatur-Wochen im Jahr.” Verena Geiger sieht darin auch keine „”Konkurrenz, sondern eine Ergänzung”.

Horst Martens